Posteriore Glaskörperabhebung nach LASIK?

Ergebnisse einer prospektiven Studie
Bei einer LASIK (Laser in situ Keratomileusis) sind vitreo-retinale Komplikationen durch den Ansaugmechanismus und die Excimerlaserpulswelle extrem selten. In einer prospektiven Studie an der Universitäts-Augenklinik Hamburg Eppendorf wurde ein möglicher Einfluss der LASIK-Operation auf eine posteriore Glaskörperabhebung analysiert. Ein Beitrag von Mau-Thek Eddy, Dimitrios Pantazis, Dr. Johannes Steinberg, Prof. Dr. Gisbert Richard, Dr. Toam Katz und Dr. Stephan J. Linke.

Die Laser in situ Keratomileusis (LASIK) hat sich als häufigster refraktiver Eingriff der Kornea seit der klinischen Einführung in den 90er Jahren durchgesetzt. Die LASIK hat die refraktive Chirurgie durch die große Behandlungsbandbreite und durch die schnelle Visusrehabilitation sowie durch die hohe postoperative Zufriedenheit von Millionen von operierten Patienten weltweit revolutioniert. Obwohl der Schnitt mit dem Mikrokeratom oder Femtosekundenlaser und die nachfolgende Excimerlaserablation der Hornhaut durch die technischen Weiterentwicklungen sehr sicher sind, gehören vorallem Infektionen (infektiös oder DLK) und Wundheilungsstörungen zu den potentiellen Komplikationen des vorderen Augenabschnittes. Vitreoretinale Komplikationen sind in der Literatur sehr selten beschrieben. In einzelnen Case Reports wurden Fälle von CNV, submakulären Blutungen, Gefäßverschlüssen, Optikusprozessen und Gesichtsfelddefekten beschrieben. Studien zeigten eine Inzidenz von 0,02 Prozent für das Auftreten von postoperativen Makulaforamen und eine Inzidenz von 0,03 Prozent bis 0,08 Prozent einer Ablatio retinae.

Verschiedene Pathogenesemechanismen als Ursache für vitreoretinale Komplikationen nach LASIK werden diskutiert. Eine Theorie erörtert biomechanische Veränderungen der Bulbusstruktur durch die Applikation des Saugringes. Um eine suffiziente Fixierung des Auges mit einer gleichmäßigen kornealen Lamelle erreichen zu können, wird ein Ansaugdruck von bis zu 80 mmHg aufgebaut. Dabei kommt es zu einer Verlängerung und Verkürzung des Bulbus. Eine andere diskutierte Hypothese ist die Excimerlaserwelle, deren Auswirkung aber als gering angesehen wird.
Untersuchungsobjekt in der hier vorliegenden Studie ist die posteriore Glaskörperabhebung als vitreoretinale Komplikation nach LASIK.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 12/2010.

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