Ophthalmologische Veränderungen im Rahmen von Hypophysentumoren

Die zahlenmäßig größte Gruppe der raumfordernden Prozesse im Bereich der Sella sind die Hypophysenadenome. Erst bei suprasellärer Ausdehnung des Adenoms kommt es zu Sehstörungen, die den Patienten in etwa 70 Prozent der Fälle zum Augenarzt führen. Zu den Symptomen gehören Störungen des Gesichtsfeldes, Abnahme des Sehvermögens und Veränderungen des Augenhintergrundes (Optikusatrophie). Dr. Ulrike Berghold erläutert klinische Veränderungen und deren Differentialdiagnosen.

Hat man früher unter den Hypophysengeschwülsten prinzipiell vier Typen − nämlich die chromophoben Adenome (Prolaktinome), azidophile Adenome (Akromegalie und Gigantismus), basophile Adenome (Cushing-Syndrom) und FSH- oder TSH-sezernierende Adenome − unterschieden, besteht heute aufgrund neuerer Erkenntnisse der Endokrinologie eher der Trend zur Unterteilung in zwei Gruppen, nämlich endokrin aktive und endokrin inaktive Hypophysenadenome. Die größte Gruppe der endokrin aktiven Hypophysenadenome umfasst die Prolaktin produzierenden Adenome (Prolaktinome), die etwa 35 Prozent aller Hypophysenadenome ausmachen. Exzessive Prolaktinspiegel führen bei Frauen zum Infertilitäts-Amenorrhoe-Galaktorrhoe-Syndrom und bei Männern zu Hypogonadismus, Impotenz, Sterilität, herabgesetzter Libido und gelegentlich Gynäkomastie und sogar Galaktorrhoe.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 09/2010.

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