OCT-gestützte Indikationen zur ­Pars-plana-Vitrektomie

Die optische Kohärenztomographie (OCT) eignet sich zur Verlaufskontrolle von Netzhauterkrankungen, zur Indikationsstellung für Operationen und zur Beurteilung von Therapieerfolgen. Auch für die Indikationsstellung der Pars-plana-Vitrektomie und für die postoperative Verlaufskontrolle ist die OCT von besonderer Bedeutung. Priv.-Doz. Dr. Regine Augsten und Prof. Dr. Ekkehart Königsdörffer erläutern die wichtigsten Indikationen für die OCT.

Die optische Kohärenztomographie (OCT) ist eine relativ neue, innovative Methode zur Gewebediagnostik. Sie ist nichtinvasiv, hochauflösend und erlaubt eine Beurteilung der Netzhaut, speziell auch der retinalen Nervenfaserschicht und des Sehnerven.

Messungen von Strukturen sind im Bereich

< 10µm möglich (Ultraschall-Auflösung bis 100 µm). Das Messprinzip beruht auf der Interferometrie mit kurzkohärentem Licht. Die Tomogramme werden in Echtzeit unter Verwendung einer Graustufen- oder einer Falschfarbenskala angezeigt. Die unterschiedlichen Graustufen beziehungsweise Falschfarben korrespondieren mit dem unterschiedlichen Grad der Reflektivität des Gewebes: „Rot“ weist auf hochreflektive, „gelb“ und „grün“ auf mittelreflektive und „blau“ auf niedrigreflektive Strukturen hin (Abb. 1).

Eine wesentliche Weiterentwicklung der „Time Domain OCT“ ist die „Spectral Domain OCT“. Bei der „Time Domain OCT“ wird eine Netzhautdickenkarte aus sechs radiär angeordneten Einzelscans errechnet, wobei die Bereiche zwischen den einzelnen Scans computergestützt extrapoliert werden. Demgegenüber ist die „Spectral Domain OCT“ in der Lage, bis zu 256 nebeneinanderliegende Scans aufzunehmen. Diese wesentlich höhere Auflösung ermöglicht eine deutlich verbesserte Darstellung der Makula (Abb. 2). Feinste Strukturen der Netzhaut können in zwei- und dreidimensionalen Farb- und Schwarzweißbildern dargestellt werden; entsprechend sind Dickenkarten der Netzhaut und Änderungen der Netzhautdicke im Bereich von 3µm analysierbar.

Neben der Diagnostik von Erkrankungen der Netzhaut ist die OCT auch für die Indikationsstellung der Pars-plana-Vitrektomie (PpV) und für die postoperative Verlaufskontrolle von besonderer Bedeutung.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 04/2009.

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