Neue MIOL mit trifokaler Optik
Ergebnisse aus einer multizentrischen Studie
Der Anspruch der Patienten an die postoperative Sehqualität ist in den letzten zehn Jahren deutlich angestiegen, nicht nur bei refraktivem Linsenaustausch, sondern auch in der Kataraktchirurgie. Mehrere Komponenten tragen dazu bei, dass die hohen Ansprüche — insbesondere der Multifokallinsen-Patienten — erfüllt werden können. Verbesserungsbedarf gibt es jedoch hinsichtlich des schwachen Intermediärvisus sowie möglicher Halos und Blendungen. Seit April dieses Jahres steht nun eine neue Generation von MIOL, die Trifokallinse, zur Verfügung. Im Rahmen einer multizentrischen Studie wurde untersucht, ob die klinischen Ergebnisse die theoretischen Erwartungen eines verbesserten Intermediärvisus bestätigen und wie sich das trifokale Design auf die Streulichteffekte wie Halos und Blendung auswirkt. Dr. Ralph Neuber und Prof. Dr. Norbert Körber (Köln) stellen die Ergebnisse vor.
Seit den 90er Jahren werden Multifokallinsen (MIOL) implantiert, um Patienten ein brillenfreies Leben nach der Katarakt-operation oder dem refraktiven Linsenaustausch zu ermöglichen. Obwohl die ersten MIOL ein diffraktives Optikprinzip besaßen, setzten sich zunächst Linsen mit refraktiven Nah- und Fernzonen durch. In den letzten zehn Jahren geht der Trend jedoch zunehmend wieder in Richtung diffraktiver MIOL, hauptsächlich wegen des besseren Nahvisus, der größeren Pupillenunabhängigkeit und der schwächeren Ausprägung von Streulichteffekten wie Halos und Blendung. Aktuell stehen dem Linsenchirurgen MIOL mit diffraktiven und refraktiven Optiken zur Verfügung.
Modifikationen der ursprünglichen Optikdesigns sollen helfen, die Abbildungsqualität zu verbessern und unerwünschte Begleiterscheinungen wie Halos und Blendung zu verringern. Ein Nachteil der bislang verfügbaren diffraktiven MIOL konnte jedoch mit diesen Modifikationen nicht behoben werden: der schwache Intermediärvisus. Denn strenggenommen besitzen die bisherigen diffraktiven Linsen keine multifokale, sondern nur eine bifokale Optik. Versuche, den Intermediärvisus zu verbessern, indem die Nahaddition reduziert wurde, gingen auf Kosten des Nahvisus.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 07-08/2012.