Luftdruckeinflüsse auf Augeninnendruck nach PPV

Können Luftdruckschwankungen bei vitrektomierten Augen zu einer Dekompensation des IOD beitragen?
Nach Pars-plana-Vitrektomie (PPV) mit Gasfüllung kommt es bei vielen Patienten zu einer vorübergehenden Dekompensation des Augeninnendrucks (IOD). Als wesentliche Ursache hierfür ist anzusehen, dass postoperativ Sauerstoff und CO2 in das gasgefüllte Auge diffundieren. Sinkt zusätzlich der umgebende Luftdruck, steigt relativ dazu der transsklerale Druck, der dem klinisch gemessenen Augeninnendruck entspricht. Im Rahmen einer Studie wurde an der Universitäts-Augenklinik Kiel untersucht, inwieweit Luftdruckschwankungen bei vitrektomierten Augen mit C2F6-Füllung zu einer Dekompensation des Augeninnendrucks beitragen. Priv.-Doz. Dr. Florian Rüfer, Andrea Kohlmann, Dr. Christian Kandzia, Priv.-Doz. Dr. Alexa Klettner und Prof. Dr. Johann Roider (Kiel) stellen die Ergebnisse vor.

Nach Pars-plana-Vitrektomie (PPV) mit Gasfüllung kommt es bei vielen Patienten zu einer vorübergehenden Dekompensation des Augeninnendrucks. Als wesentliche Ursache hierfür ist anzusehen, dass postoperativ Sauerstoff und CO2 in das gasgefüllte Auge diffundieren. Durch die Gasexpansion steigt dann der Augeninnendruck an (Abrams et al. 1974). Sinkt zusätzlich der umgebende Luftdruck, dann steigt relativ dazu der transsklerale Druck, der dem klinisch gemessenen Augeninnendruck entspricht. Dies kann akut zu Schmerzen und zu einem Visusverlust führen, was sowohl für den Abfall des Luftdrucks beim Fliegen (Mills et al. 2001), als auch bei Anstieg auf größere Höhen (Gandorfer und Kampik 2000) beschrieben wurde.  Neben höhenbedingten Luftdruckveränderungen sind auch wetterbedingte Schwankungen als Ursache für eine solche Druckdekompensation denkbar. Ferrini et al. (2010) beschrieben zwei Fälle, bei denen es bei Reisen in höhere Lagen zu einer schmerzhaften Druckdekompensation kam, als zusätzlich zur Höhe noch ein wetterbedingter Luftdruckabfall auftrat. Kommt es zu einem plötzlichen Luftdruckabfall von zum Beispiel 20 hPa (entspricht 15 mmHg), so wäre dadurch der relative Augeninnendruck 15 mmHg höher, was klinisch relevant wäre. Im Rahmen einer Studie wurde deshalb in der Kieler UniversitätsAugenklinik untersucht, inwieweit dies in der klinischen Praxis bei C2F6-gefüllten Augen unmittelbar nach Vitrektomie eine Rolle spielt (Rüfer et al. 2012).

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 10/2012.

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