Netzhaut-Organoide als Modellsystem für die menschliche Retina

Eine Grundlage zur Prüfung der Sicherheit und Wirksamkeit neuer Therapieansätze in der personalisierten Medizin hat das Forschungsteam vom Institute of Molecular and Clinical Ophthalmology Basel (IOB) geschaffen. Aus Stammzellen konnten künstlich organähnliche Mikrostrukturen gezüchtet werden, anhand derer sich Mechanismen retinaler Erkrankungen untersuchen lassen. Dazu wurden Hautfibroblasten oder Blutzellen verwendet, die zu sogenannten induzierten pluripotenten Stammzellen umprogrammiert werden können. Magdalena Renner, PhD stellt das Verfahren zur Modellierung menschlicher Netzhauterkrankungen und zur Entwicklung neuer Therapien dar.

Laut einer Studie aus dem Jahr 2016 wird der Verlust des Sehvermögens von Menschen am stärksten als Beeinträchtigung des täglichen Lebens empfunden, noch vor dem Verlust des Gedächtnisses, der Sprache, des Gehörs oder einer Gliedmaße (Scott et al. 2016). Mutationen, die das empfindliche Gleichgewicht der Netzhautfunktion beeinträchtigen, können zu schweren Sehstörungen bis zur Blindheit führen. Viele Gene werden mit degenerativen Erkrankungen der Netzhaut in Verbindung gebracht und trotz jahrelanger Forschung gibt es derzeit keine Behandlungen, die die meisten dieser Krankheiten heilen oder auch nur ihr Fortschreiten aufhalten können.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Januar 2022.

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