Lipofuszinabhängige Stimulation von Mikrogliazellen

Mikrogliazellen zeigen mit zunehmendem Lebensalter Veränderungen in ihrer Morphologie und Aktivität sowie eine Migration aus den inneren in die äußeren Netzhautschichten und in den subretinalen Raum. Ähnliche Veränderungen finden sich auch im Rahmen degenerativer Netzhauterkrankungen wie etwa der altersbezogenen Makuladegeneration. Martin Dominik Leclaire1, Gerburg Nettels-Hackert1, Jeannette König2, Dr. rer. nat. Uwe Hansen4, Prof. Constantin E. Uhlig3, Prof. Tilman Grune2, Dr. Annika Höhn2, Prof. Nicole Eter1 und Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Peter Heiduschka1 gehen der Frage nach, ob die Phagozytose von Lipofuszin eine inflammatorische Reaktion der Mikroglia auslöst, die in vivo degenerative Prozesse beschleunigen könnte.

1Forschungslabor der Augenklinik des Universitätsklinikums Münster; 2Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Potsdam-Rehbrücke; 3Hornhautbank der Augenklinik des U-niversitätsklinikums Münster; 4Institut für Experimentelle Muskuloskelettale Medizin, Medizinische Fakultät, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Mikroglia (MG) sind die Immunzellen des zentralen Nervensystems und der Retina. Sie erfüllen wichtige Funktionen im Rahmen der Netzhautentwicklung und sind in der adulten Retina bedeutend für die Zellhomöostase (Madeira et al. 2015). Als so genannte ruhende MG setzen sie unter physiologischen Bedingungen neuroprotektive Faktoren frei (Streit 2002) und sind in der Lage, mit ihren langen Zellfortsätzen die Umgebung nach Infektionserregern, apoptotischen Zellen und Verletzungen abzusuchen, wodurch ihnen eine wichtige Funktion in der Immunüberwachung zukommt (Karlstetter et al. 2010).

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL September 2017.

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