Lipidmediatoren angiogener Retinaerkrankungen

Sowohl für die Altersabhängige Makuladegeneration (AMD) als auch die Frühgeborenenretinopathie und diabetische Retinopathie wurde eine Assoziation mit Dysregulationen im Lipidstoffwechsel nachgewiesen. Dennoch ist über die genaue Rolle von Lipidmediatoren bei der Entstehung und vor allem die der potentiellen Behandlung angiogener Retinaerkrankungen derzeit noch wenig bekannt. Dr. Andreas Stahl (Freiburg) erläutert vorliegende grundlagenwissenschaftliche Erkenntnisse sowie Ergebnisse eigener Forschungsarbeiten zu Lipidmediatoren.

Angioproliferative Retinaerkrankungen stellen in Industrienationen eine der Hauptursachen für signifikante Sehminderung und Erblindung dar (Sapieha et al. 2009). Die Altersabhängige Makuladegeneration (AMD) beispielsweise betrifft über zehn Millionen Menschen allein in den USA (Friedman et al. 2004) und ihre Anzahl wird auch in Deutschland mit der zunehmenden Lebenserwartung der Bevölkerung weiter ansteigen (Knauer und Pfeiffer 2006). Die exsudative (oder feuchte) Spätform der AMD, bei der es zur pathologischen Aktivierung chorioidaler Angiogenese kommt, ist dabei häufig die aggressivste Verlaufsform. Ähnlich relevant sind angioproliferative Erkrankungen der retinalen Blutgefäße. Die Frühgeborenenretinopathie (retinopathy of prematurity, ROP) beispielsweise stellt eine der häufigsten Ursachen für bleibende Sehminderung im Kindesalter dar (Good and Hardy 2001) und die diabetische Retinopathie ist die häufigste Ursache für signifikante Sehminderung im mittleren Lebensalter (Kempen et al. 2004).

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 04/2012.

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