Kalkulation einer torischen Multifokallinse

Physikalische Grundlagen zur MIOL-Berechnung
Multifokallinsen (MIOL) sind besonders empfindlich gegen Refraktionsfehler, sowohl gegen Defokus als auch gegen Astigmatismus, daher ist das Erreichen der Zielrefraktion besonders wichtig. Dr. Peter Hoffmann (Castrop-Rauxel) stellt die physikalischen Grundlagen zur MIOL-Berechnung und des Funktionsprinzips multifokaler Linsen dar und zeigt mögliche Fehlerquellen bei der Biometrie auf.

Multifokallinsen (MIOL) besitzen nicht einen, sondern zwei oder mehr Brennpunkte. Diese werden zusätzlich zum Fokus der Basislinse durch diffraktive oder refraktive Elemente erzeugt. Es gibt rotationssymmetrische und asymmetrische Bauformen. Typischerweise werden Foki kürzerer Brennweite (das heißt für die Nähe) zusätzlich zum Fernbrennpunkt erzeugt. „Echte“ Multifokallinsen und EDOF-Linsen (extended depth of focus) unterscheiden sich lediglich quantitativ, die Nahpunkte der EDOFs liegen weiter weg im Intermediärbereich. Bei einigen Linsen sind klinisch keine distinkten Foki auszumachen, diese gehen in einer Defokuskurve ineinander über. Unter Laborbedingungen kann mit monochromatischem Licht je nach Modell ein zwei-, drei- oder viergipfliger Verlauf nachgewiesen werden.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Juni 2022.

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