Fall: Hyaluronsäureinjektionen in der Okuloplastik

Ein tiefer, persistierender Oberlidsulcus und Enophthalmus stellt für viele Patienten nach Enukleation ein kosmetisches und teilweise auch funktionelles Problem bei der Fixierung der Prothese dar. Dr. Natalie Minko und Priv.-Doz. Eckart Bertelmann (Berlin) berichten über zwei Patienten mit tiefem persistierendem Oberlidsulcus und Enophthalmus bei Postenukleationssyndrom, denen zur Behandlung eine quervernetzte Hyaluronsäure tief intradermal und intrakonal injiziert wurde. Das Resorptionsverhalten wurde anhand von Fotos protokolliert.

Stabilisierte Hyaluronsäure wird schon seit längerem in der ästhetischen Medizin als Füllmittel zur Faltenbehandlung und zum Volumenaufbau eingesetzt. Sie zeichnet sich durch eine gute Biokompatibilität, lange Haltbarkeit, geringe Migrationsfähigkeit im Gewebe und eine gute Cost-Benefit-Ratio aus. Hyaluronsäure besitzt zudem die Fähigkeit, relativ zu ihrer Masse sehr große Mengen an Wasser zu binden (bis zu sechs Liter Wasser pro Gramm). Als Nebeneffekt kann so ein vitales Hautbild erreicht werden.

Häufige Komplikationen sind Hämatombildung bei der Injektion, Schmerzen und Spannungsgefühl. Seltener treten eine Änderung der Hautfarbe, entzündliche Hypo- oder Hypersensitivitätsreaktionen sowie Knötchenbildung im Injektionsbereich auf. Auch eine systemische oder allergische Reaktion ist nicht auszuschließen (Sattler und Sommer 2010).

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 02/2012.

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