Faktor Zeit für die Lysetherapie bei Zentralarterienverschlüssen
Die OCT als rasches und sicheres Diagnostiktool
Bei Zentralarterienverschlüssen (ZAV) kommt es auf die rechtzeitige und vor allem auch richtige Diagnose an. Die typische Symptomatik besteht aus einem einseitigen plötzlichen und schmerzlosen Visusverlust. Funduskopisch lassen sich vor allem in der sehr frühen Phase kaum sichere Zeichen erkennen. Ein Zirkulationsstop in den arteriellen Gefäßen, ein sichtbarer Embolus oder sehr enge arterielle Gefäße mit gegebenenfalls sichtbarer langsamer Bewegung der gestauten Erythrozyten können funduskopische Hinweise auf einen ZAV in der Frühphase sein, die der geübte Untersucher einordnen kann. Dr. Carsten Grohmann1, Dr. Daniel A. Wenzel 4 Priv.-Doz. Dr. Sven Poli3, Dr. Maria Casagrande1, Vasyl Druchkiv1, Prof. Martin S. Spitzer1, Prof. Karl Ulrich Bartz-Schmidt4 und Prof. Maximilian Schultheiss1erläutern die Bedeutung der frühen Diagnose mittels OCT zur rechtzeitigen Therapie.
1Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf; 2Neurologische Universitätsklinik, Universitätsklinikum Tübingen; 3Hertie Institute for Clinical Brain Research; 4Universitäts-Augenklinik Tübingen, Universitätsklinikum Tübingen
Mit einer Inzidenz von 0,85 pro 100.000 ist der Zentralarterienverschluss insgesamt ein eher seltenes Krankheitsbild. Eine nachweislich wirksame Therapie hat sich noch nicht etabliert (Leitlinien von DOG, RG und BVA 2017; Flaxel et al. 2020). Die möglichst frühzeitige Restitution der Perfusion der Zentralarterie innerhalb der Ischämietoleranz des Gewebes ist die einzige Möglichkeit, den Visusverlust umzukehren oder zumindest aufzuhalten.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL November 2022.