Erweiterte Glaukombetreuung durch Videografie mit der Spaltlampe

Ein dritter Weg zwischen deskriptiver und „High-End“-Augenheilkunde
Die Betreuung von Glaukompatienten gehört zu den Kernfeldern der Tätigkeit des niedergelassenen Augenarztes. Während noch vor 30 Jahren so mancher Sehnervenkopf durch Pilocarpinbehandlung hinter einer knopflochengen Pupille kaum der Verlaufsbeurteilung zugänglich war, stehen heute hochauflösende „High-End“-Geräte für die Papillenanalyse wie HRT, OCT und GDx zur Verfügung. Dr. Marcus-Matthias Gellrich zeigt mit einer breiteren Anwendung von Videospaltlampen in der Betreuung von Glaukompatienten eine dritte Variante auf, die sich zwischen deskriptiver und High-End-Augenheilkunde bewegt.

Die Augendruckmessung mit dem Goldmann-Tonometer ist zwar weiterhin Standard in augenärztlichen Praxen. Allerdings haben nicht nur das Normaldruckglaukom, sondern auch neuere Erkenntnisse zum Stellenwert der Hornhautdicke, unter anderem auf die Genauigkeit der Messung, die Bedeutung des an der Skala abgelesenen Tonometerwertes relativiert. Entscheidende Bedeutung kommt weiterhin der Gesichtsfelduntersuchung zu, die aber mit dem Nachteil der deutlichen Abhängigkeit von der Mitarbeit behaftet ist. Die Untersuchung mit der Spaltlampe ist auch weiterhin wesentlicher Bestandteil in der Betreuung von Glaukompatienten. Mit ihr kann man die Weite des Kammerwinkeleingangs abschätzen. Gelegentlich wird man eine Gonioskopie durchführen. Die Hornhaut wird auf Präzipitate und das Vorhandensein einer Krukenbergspindel beurteilt. Zudem wird man die Iristransillumination prüfen und nach Hinweisen für PEX suchen. Ebenso ist die Beurteilung der Papille zum Beispiel mit der 90-dpt-Lupe wichtig nicht nur bei der Erst-, sondern auch bei Folgeuntersuchungen. Vor allem wird man die Exkavation nach Form und Tiefe beurteilen, nach Randblutungen suchen, aber auch die peripapilläre Atrophie beurteilen.

Wir möchten auf eine wesentlich breitere Anwendung von Videospaltlampen in der Betreuung von Glaukompatienten hinweisen. Dabei soll Gewohntes aufgenommen und um Neues erweitert werden, so dass wir das folgende Schema vorschlagen. Einzelne Punkte werden anschließend unten erläutert.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 02/2011.

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