Ergebnisse einer multizentrischen ­Verbandlinsenstudie (Teil 2)

Alle Linsen, die zu Behandlungszwecken Anwendung finden, werden als therapeutische Kontaktlinsen bezeichnet. Einen Unterbegriff stellen die Verbandlinsen dar, die vornehmlich zur Schmerzbekämpfung, zur lokalen Befundverbesserung bis hin zur Heilung eingesetzt werden. Die in diesem Beitrag dargestellte Studie umfasst die Auswertung von 702 Verbandlinsen, die in 16 deutschen Augenarztpraxen innerhalb des Zeitraums von 1994 bis 2003 angepasst wurden. Nach der Darstellung der Ergebnisse im ersten Teil, folgt in diesem Teil die Diskussion der Studienergebnisse. Ein Beitrag von Dr. Dieter Schnell.

Der Einsatz von therapeutischen Kontaktlinsen, einschließlich Verbandlinsen, ist an drei Bedingungen gebunden: Der Anpasser muss Augenarzt sein, Erfahrung mit dieser Therapieart besitzen und die Linsen müssen eine Eignung für „verlängertes Tragen“ (vT) aufweisen. Während man sich vor 1999 noch mit einem Dk/t-Wert von 35-40 (mal 10-9cm mlO2 s-1 ml-1 mmHg-1) für flexible Linsen zufrieden geben musste, verlangten Holden und Merz bereits 1984 eine Gas-Transmissibilität von mindestens 87 (Maßeinheit s. o.) für Linsen mit verlängerter Tragedauer. 15 Jahre später waren es Harvitt und Bonanno, die gar einen Dk/t-Wert von 125 forderten.

In den ersten 5,5 Jahren dieser Studie musste man bei den flexiblen Linsen mit niedrigen Dk/t-Werten zurecht kommen und dennoch wurden schon damals gute bis teilweise sehr gute Ergebnisse erzielt, vor allem, aber nicht nur, mit hoch hydrophilen Linsen. Es zeigte sich eindeutig eine Steigerung des Behandlungserfolges mit hochgasdurchlässigen Silikonhydrogelweichlinsen.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 03/2009.

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