Ernährungsstrategien beim primären Offenwinkelglaukom

Das Verständnis zum primären Offenwinkelglaukom (POWG) hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt von einer isolierten Optikusneuropathie hin zu einer neuroinflammatorischen Erkrankung. Neben einer zieldruckorientierten Therapie ist es unerlässlich, auch einen positiven Einfluss auf die lokale und systemische Neuroinflammation zu nehmen. In diesem Kontext steht zunehmend das enterale Mikrobiom im Zentrum des Interesses. Prof. Prof. h.c. Dr. Carl Erb1und Clivia Erb2 erläutern Ernährungsstrategien beim POWG. 

1Augenklinik am Wittenbergplatz, Berlin; 2Universit?t Heidelberg 

Das Verständnis zum primären Offenwinkelglaukom (POWG) hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt von einer isolierten Optikusneuropathie hin zu einer neuroinflammatorischen Erkrankung, die ihren Ursprung in einer primären Mitochondriopathie hat. Das Mitochondrium ist ein von einer Doppelmembran umschlossenes Zellorganell, das eine eigene Erbsubstanz enthält (mitochondriale DNS). Dort laufen zahlreiche essenzielle Stoffwechselprozesse ab, wie zum Beispiel der Citratzyklus, die Synthese von Phospholipiden, eine Mitbeteiligung am Apoptose-Signalweg und vor allem die mitochondriale Atmungskette. Über die mitochondriale Atmungskette findet die Verstoffwechslung von freien Radikalen statt und es wird direkt und indirekt Energie in biochemisch verfügbarer Form in dem ubiquitären Energieträger als Adenosintriphosphat (ATP) zur Verfügung gestellt. Die große Bedeutung für den zellulären Stoffwechsel zeigt sich in der Gesamtheit der mitochondrialen Oberfläche bei einem erwachsenen Menschen von zirka vier Fußballfeldern. Eine erwachsene Person setzt Tag für Tag durchschnittlich 60 bis 70 kg ATP um, mit Spitzen von bis zu 100 kg. Der Energieumsatz beläuft sich auf die gigantische Zahl von 10 Millionen ATP-Molekülen pro Sekunde und Zelle.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Oktober 2023.

Ähnliche Beiträge