Ergänzende Pharmakotherapie bei diabetischer Retinopathie

VonKatica Djakovic

Ergebnisse der DIRECT-Studie
In großen Diabetes-Studien konnte gezeigt werden, dass eine strikte Glykämie- und Blutdruckkontrolle Entstehung und Fortschreiten einer Retinopathie günstig beeinflussen. Substanzen mit RAS-hemmender Wirkung wie AT1-Rezeptorblocker haben in Studien bei Diabetikern ausgeprägte renoprotektive Effekte gezeigt. Unklar war bislang, ob auch die Retinopathie als Diabetes-Komplikation durch einen RAS-hemmenden Wirkstoff beeinflussbar ist. Das DIRECT-Studienprogramm ist das erste große Studienprogramm, das sich explizit mit dem Effekt einer Sartan-Therapie auf Entstehung und Progression einer diabetischen Retinopathie beschäftigt hat. Prof. Dr. Stephan Martin, Ärztlicher Leiter der klinischen Prüfung, und Priv.-Doz. Klaus-Dieter Lemmen, St. Martinus Krankenhaus Düsseldorf, stellen die Ergebnisse der internationalen Studie vor.

Die Inzidenz einer Erblindung oder einer schweren Visusminderung durch die diabetische Retinopathie hat mit der Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten des Diabetes mellitus und der Einführung der retinalen Photokoagulation und der Vitrektomie drastisch abgenommen. Insbesondere beim diabetischen Makulaödem führt die Lasertherapie nur selten zur erwünschten Visusbesserung oder kann wie im Falle der ischämischen Makulopathie gar nicht angewandt werden. Umso dringender ist der Bedarf nach einer präventiven oder zumindest unterstützenden Pharmakotherapie (Joussen et al. 2003). Eckpfeiler in der Prävention und Behandlung der diabetischen Retinopathie sind daher neben dem stadiengerechten Einsatz ophthalmologischer Therapieoptionen zumindest die Normalisierung eines erhöhten Blutdrucks und die normnahe Einstellung des Blutzuckers (Hammes, Lemmen 2008; AWMF-Leitlinien). Ob die Normalisierung des Blutdrucks mit Hilfe eines Hemmers des Renin-Angiotensin-Systems erfolgen sollte und ob dieser auch bei normotonen Patienten günstige Wirkungen zeigt, ist Gegenstand des vorliegenden Beitrages.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 01/2009.

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