Drusen – Indikatoren für eine AMD?

Im klinischen Alltag lassen sich bei der ophthalmologischen Beurteilung des Augenhintergrundes gerade beim älteren Patienten häufig Drusen nachweisen. Jedoch gelten nur einige Drusenkonstellationen als Frühform einer Altersbedingten Makuladegeneration (AMD) und stellen einen Risikofaktor für fortgeschrittene AMD-Stadien dar. Bei Vorliegen von Risikokonstellationen sollte der Patient für die Symptome einer neovaskulären AMD sensibilisiert werden, damit gegebenenfalls frühzeitig eine Therapie mit günstigerer Visusprognose initiiert werden kann. Ein Beitrag von Dr. Martin Rudolf, Dr. Joshua Torrent Despouy und Prof. Dr. Salvatore Grisanti.

Die AMD ist in den Industrienationen unter der älteren Bevölkerung der häufigste Grund für eine Erblindung im Sinne des Gesetzes. Fortgeschrittenes Alter gilt als Hauptrisikofaktor und der Übergang von einfachen Altersveränderungen zu AMD-Frühformen ist fließend (Ambati et al. 2003). Klinisch sind solche Veränderungen durch Pigmentverschiebungen des retinalen Pigmentepithels (RPE) und durch sichtbare Ablagerungen unter dem RPE in Form von Drusen charakterisiert. Histologische Untersuchungen bestätigen, dass die primären pathologischen Veränderungen einer AMD auf dem Niveau des RPE, der Bruchmembran und der Choriokapillaris zu finden sind.

Durch die topographisch und funktionell enge Beziehung des RPE, der Bruchmembran und der Choriokapillaris sollten diese Strukturen als eine Funktionseinheit gesehen werden. Die Bruchmembran liegt zwischen dem RPE und der Choriokapillaris und ähnelt in ihrer Funktion einer hochspezialisierten Gefäßintima, über die das gesamte äußere Drittel der neurosensorischen Netzhaut inklusive Photorezeptoren versorgt wird (Curcio et al. 2001). Die Bruchmembran ist fünfschichtig aufgebaut, bestehend aus einer zentralen elastischen Schicht und einer inneren und äußeren Kollagenschicht. Die äußere Begrenzung bilden die Basallaminae des RPE und der Choriokapillaris.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 05/2010.

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