Die Behandlung des kranken Auges im Mittelalter

Teil 1: Augentropfen
Die Zuordnung einzelner Symptome zu einem Krankheitsbild, das Erkennen einer Krankheit, die Erforschung ihrer Ursachen und als wichtigstes ihre Heilung durch die Gabe geeigneter Therapeutika, gehörte in der Geschichte der Medizin zu den Aufgaben der Heilkundigen und der Ärzte. Nach der Erfindung des Buchdrucks wurde das medizinische Wissen rasch vervielfältigbar, vervielfacht und immer schneller verbreitet. Dr. Hans-Walter Roth (Ulm) und Gabriele Goettle (Berlin) stellen ein im 16. Jahrhundert verfasstes Buch vor, das zahlreiche Rezepturen zur Behandlung von allen nur erdenklichen Krankheiten und Gebrechen, darunter auch an prominenter Stelle Anweisungen zur Behandlung zahlreicher Augenerkrankungen, enthält.

Heilkundige und Ärzte waren einst in den frühen Kulturen den Göttern gleichgestellt, ihre Unterstützung fanden sie in den Priestern, Priesterinnen und Tempeldienerinnen. Über Jahrtausende lag die Medizin darüber hinaus in den Händen von Druidinnen, Druiden oder dem Medizinmann. Nach der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg (1400-1468) wurde mit Beginn des 16. Jahrhunderts das medizinische Wissen rasch vervielfältigbar, vervielfacht und immer schneller verbreitet. Zahlreiche Werke, ursprünglich als Handschriften verfasst, erschienen jetzt im Druck, nicht alle blieben uns erhalten. So konnte kürzlich aus einem Antiquariatsbestand ein Band mit dem Titel „Artzney-Buch“ erworben werden. Leider fehlen Einband, Titel- und Vorsatzblatt, nichts vom Inhalt des Bandes gibt irgendeinen Hinweis auf den Autor, auf das Jahr wann es gedruckt wurde oder den Namen oder Ort des Verlegers. Auch Nachforschungen in digitalisierten Beständen von Klöstern und Bibliotheken blieben bislang ergebnislos. Lediglich der Text aller 468 Seiten ist in gutem Zustand und als Block gebunden vollständig erhalten, er kann daher für weitere Nachforschungen über die Urheberschaft herangezogen werden.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Dezember 2019.

Ähnliche Beiträge