Minimalinvasive Glaukomchirurgie (MIGS) mit Mikroimplantaten

MIGS-Eingriffe sind zu einem wichtigen Bindeglied zwischen der medikamentösen und den von manchen Augenärzten oft als ultima ratio bezeichneten filtrierenden Operationen geworden und erlauben ein früheres und konsequenteres chirurgisches Eingreifen. Patienten, die gleichzeitig ein Glaukom und eine Katarakt haben, werden in vielen Fällen standardmäßig mit kombinierten Verfahren behandelt. Dr. Ralph-Laurent Merté (Münster) gibt einen Überblick der MIGS-Implantate und fasst eigene Ergebnisse und Erfahrungen zusammen.

Vor genau zehn Jahren wurde mit dem iStent der Firma Glaukos der erste minimalinvasive Glaukomstent von der FDA zugelassen. Seither wurden weitere MIGS-Verfahren, mit oder ohne Einbringung eines Implantates entwickelt, einige davon gehören inzwischen zur Routineversorgung von Glaukompatienten.

MIGS-Verfahren mit Mikrostents

Die Senkung des intraokularen Drucks über die Implantation von Stents hat sich aufgrund des guten Wirksamkeits- und Sicherheitsprofils bei vielen Patienten als Therapieoption durchgesetzt. Je nachdem, wo die Implantate den Kammerwasserabfluss verbessern oder wiederherstellen unterscheidet man trabekuläre, suprachoroidale und subkonjunktivale Stents. Transtrabekuläre Stents verbessern den Kammerwasserabfluss im juxtakanalikulären Teil des Trabekelmaschenwerkes, dem Teil, der im physiologischen Zustand den größten Abflusswiderstand aufweist. Suprachoroidale Implantate nutzen den uveoskleralen Abflussweg und subkonjunktivale Implantate verbessern den Kammerwasserabfluss über einen künstlichen, nicht physiologischen Weg in den subkonjuktivalen Raum.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Februar 2023.

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