Das Augensalbenstäbchen

Serie zur Sammlung Roth (Folge 127)
Die Therapie von Augenerkrankungen oder Verletzungen erforderte eine besondere Sorgfalt. Vor allem Splitterverletzungen der Hornhaut oder Bindehaut bedurften der vorsichtigen Entfernung vom Auge, möglichst ohne weiteres Gewebe zu schädigen oder eine nachfolgende Infektion zu provozieren. Zur Entfernung eines Fremdkörpers gab es schon früh bearbeitete Knochensplitter, aus späterer Zeit sind uns Fremdkörperlanzen und Pinzetten aus Bronze erhalten. Unbekannt ist uns, ob beziehungsweise wie die Wunde anschließend medikamentös versorgt wurde.

Augentropfen kannte schon die Antike. Ihre Behälter, die sogenannten Lacrimaria finden Archäologen auf den historischen Schlachtfeldern, ihre Inhaltsstoffe sind uns weitgehend unbekannt. Klar ist aber auch, dass nur eine Wundsalbe bei Augenverletzungen einen positiven Heilverlauf bringen konnte, da Tropfen relativ rasch ablaufen beziehungsweise abtrocknen und dadurch sehr viel häufiger appliziert werden müssen. Salben vermindern hingegen die Traumatisierung durch den ständigen Lidschlag, der bei einer Epithelverletzung durch einen Blepharospasmus den Circulus vitiosus einer Erosio corneae verursacht.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Mai 2022.

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