Retropupillar fixierte Irisklauenlinsen
Studie zu morphologischen Veränderungen nach traumatischer Deenklavation
Die Implantation von Intraokularlinsen bei Patienten mit Aphakie oder fehlender Kapselapparataufhängung stellt noch immer eine besondere Herausforderung dar. Eine der vielversprechendsten Implantationsverfahren ist die retropupillare (posteriore) Fixierung von Irisklauenlinsen. Ziel einer Studie war es, morphologische Veränderungen an retropupillar fixierten Irisklauenlinsen nach Dislokation aufgrund traumatischer Deenklavation zu analysieren. Dr. Tobias Brockmann, Dr. Johannes Gonnermann und Priv.-Doz. Dr. Eckart Bertelmann (Berlin) stellen die Ergebnisse vor.
Die Implantation von Intraokularlinsen bei Patienten mit Aphakie oder fehlender Kapselapparataufhängung stellt noch immer eine besondere Herausforderung dar. In den letzten Jahren wurden verschiedene Operationstechniken vorgeschlagen, um eine adäquate Fixierung der Intraokularlinsen zu erzielen (Wagoner et al. 2003). Allerdings sind diese Verfahren zum Teil mit schweren intra- und postoperativen Komplika-tionen verbunden. In dieser Hinsicht ist die retropupillare (posteriore) Fixierung von Irisklauenlinsen eine der vielversprechendsten Implantationsverfahren (Menezo et al. 1996; Hara et al. 2011). Zu den am häufigsten verwendeten Irisklauenlinsen zählen die Artisan/Verisyse-Intraokularlinse aus Polymethylmethacrylat der Firma Ophtec beziehungsweise Abbott Medical Optics (Groningen, Niederlande; Santa Ana, USA). Bei diesem Linsenmodell ermöglicht ein Spalt in der Mitte jeder der zwei Haptiken auf den gegenüberliegenden Seiten der Optik das Einklemmen (Enklavieren) von mittelperipherem Irisstroma. In der fixierten Position ist die Intraokularlinse praktisch immobil, beeinträchtigt keine der Gefäß- oder Kammerwinkelstrukturen. Sie bietet damit gute funktionelle Ergebnisse bei niedrigen Komplikationsraten. Allerdings ist eine wesentliche postoperative Komplikation der retropupillaren Irisklauenlinsen die Dislokation durch Deenklavation der Haptiken. Laut aktueller Literatur liegt die Deenklavationsrate zwischen 0 und 10 Prozent (Gonnermann et al. 2012).
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Oktober 2014.