Aus der aktuellen Ausgabe

Strategien zum Ausstieg aus Tierversuchen

In der Akademie für Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes in Neubiberg bei München setzen sich Wissen­schaftler aus den Bereichen Biologie, Tiermedizin und Recht mit Aspekten der Tierschutzproblematik in der Gesellschaft auseinander. Insbesondere auf dem Gebiet der medizinischen Alternativmethodenforschung genießt die Akademie auch international großes Ansehen. Dipl. Biol. Kristina Wagner (Neubiberg) stellt das Strategiepapier der Niederlande vor, das bis 2025 einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung von Tierversuchen sowohl auf ­nationaler als auch auf internationaler Ebene leisten will, und erörtert Strategien zum Ausstieg aus Tierversuchen.

Qualitätskriterien für Einweg-Tonometerköpfchen

Einweg-Tonometerköpfchen unterscheiden sich von Mehrweg-Tonometerköpfchen durch ihren Produktions­prozess: Einweg-Köpfchen werden im so genannten Moulded-Verfahren hergestellt, das heißt der Kunststoff ­wird in eine Form gepresst. So entstehen in einem einzigen Arbeitsschritt anspruchsvolle Oberflächen. Bei wiederverwendbaren Original-Messköpfchen wird die optische Oberfläche nachbearbeitet und plan poliert, um eine ­möglichst hohe Präzision des Werkstücks sicherzustellen. Dr. Georg Niepel (Stolberg) hat bei einer ­kleinen ­Patientenserie die Messergebnisse von Einweg- und Mehrweg-Tonometerköpfchen miteinander verglichen und diskutiert mögliche Ursachen der abweichenden Messergebnisse.

Auge und Brille in der Religion

Serie zur Sammlung Roth (Folge 91)
In nahezu allen Religionen und Geheimgesellschaften – etwa den Freimaurern – kommt dem Auge eine eigene Bedeutung zu. Die christliche Religion kennt das allsehende Auge Gottes, das alles erblickt und wertet, das Auge, das Güte ausstrahlt oder das Auge, das den Zorn des Herrn erkennen lässt. Der göttliche Blick ist also zum einen aktiv, als ein sehender, zu verstehen, zum anderen als ein vermittelndes Objekt, also passiv. Man denke nur an den bösen Blick. Das Gebot, du sollst Dir kein Bildnis von Gott machen, untersagte lange Zeit auch das göttliche Auge in seiner Ausstrahlung auf den ­Menschen zu zeigen. Später war das Auge oft stellvertretend für Gott selbst zu ­verstehen. Es findet sich so auf dem Geldschein, der Ikone oder im ­Tympanon des Kirchenfensters.

XXXII. Jahrestagung der Julius-Hirschberg-Gesellschaft (Teil 1)

Treffen der Ophthalmohistoriker in Antwerpen
In diesem Jahr hatte die Julius-Hirschberg-Gesellschaft (JHG) ihre Mitglieder in die belgische Hafenstadt ­Antwerpen eingeladen. Vom 5. bis 7. Oktober bot die 32. JHG-Jahrestagung nicht nur ein wissenschaftliches ­Programm mit thematisch breit gefächerten ophthalmohistorischen Beiträgen und der Mitgliederversammlung, auch hatten ­die Organisatoren einen Festabend im alten Stadtzentrum sowie einen Besuch im Haus des Malers Peter Paul Rubens für die diesjährige Zusammenkunft eingeplant. Dr. Sibylle Scholtz (Ettlingen) fasst die Höhepunkte der Tagung zusammen.

Irisrekonstruktion nach traumatischer Aniridie

Aniridie führt zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Sehvermögens bei den betroffenen Patienten. Neben Visusminderung, Photophobie, Diplopie, Blendungsempfindlichkeit, verminderter Kontrastempfindlichkeit und ­Tiefenschärfe spielen auch kosmetische Aspekte eine wichtige Rolle. Die operative Irisrekonstruktion sollte erst bei einem stabilen klinischen Befund nach der primären Wundversorgung erfolgen. Reicht der Irisrest nicht aus für eine Pupilloplastik mittels einer Naht, wird die Iris operativ mit unterschiedlichen Irisimplantaten beziehungsweise Irisprothesen rekonstruiert. Dr. Raid Darawsha (Osnabrück) stellt Methoden zur Irisrekonstruktion mit und ohne Aphakiekorrektur nach traumatischer Aniridie dar.

Fallbericht: Neuroophthalmologischer Verlauf bei großer Arachnoidalzyste des 3. Ventrikels

Arachnoidalzysten des 3. Ventrikels können vielfältige neurologische, endokrinologische und ophthalmologische Symptome verursachen. Die einzelnen Symptome können fehlinterpretiert oder auch lange Zeit unterschätzt werden und die Situation kann plötzlich dekompensieren. Susanna Antal und Prof. h.c. Dr. med. Klaus D. M. Resch berichten über eine 16-jährige Schülerin, die nach fünf Jahren rezidivierenden beidseitigen Kopfschmerzattacken und das Sehen störenden, beidseitigen Augenflimmern eine zweistündige Sprechstörung, Zungenparästhesie und Hypästhesie der rechten Hand bei massiver Cephalea und Erbrechen erlitt.

Die Brille bei Wilhelm Busch

Serie zur Sammlung Roth (Folge 90)
Das Tragen einer Brille war keinesfalls immer für ihren Träger eine feine Sache, zu allen Zeiten zog sich vor allem der junge Brillenträger und noch mehr die Trägerin ihren Spott zu. Anders war es beim älteren, meist gebildeten Menschen, ihm gestand man, im Alter weise und weitsichtig geworden, eine Lesebrille zu. Ein Karikaturist wie beispielsweise Wilhelm Busch verstand es dabei meisterlich nicht nur den Menschen, sondern auch die Brille mit einem trockenen Humor zu umgeben und in seinen Episoden den Träger zu verulken. In den Münchener Bilderbogen machte er mehrfach die Brille zum Gegenstand streitbarer Auseinandersetzungen.

European Association for Vision and Eye Research (EVER) tagte in Nizza

Wissenschaftliche Kongresse sind oft der Ausgangspunkt für neue, innovative Forschungsansätze, die in den ­verschiedensten Sitzungen über Ländergrenzen hinweg diskutiert werden. Auf europäischer Ebene findet einmal im Jahr der Kongress der European Association of Vision and Eye Research (EVER) statt, ein Zusammenschluss europäischer ophthalmologischer Forschungsvereinigungen, bei dem Grundlagenwissenschaftler und Ärzte ­aktuelle Themen vorstellen und diskutieren. Dr. Bettina Hohberger (Erlangen) fasst einige Eindrücke des dies­jährigen ­Programmes zusammen.

BVA-Delegiertenversammlung 2018 in Berlin

„Die Einheit des Faches verteidigen!”
Auf der Agenda der diesjährigen BVA-Delegiertenversammlung standen neben dem Bericht zur Lage des 1. Vorsitzenden Prof. Bernd Bertram auch die aktuellen Vorgaben aus Gesetzgebung und Politik, insbesondere Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG), die Telematikinfrastruktur, aber auch Honorarstrukturen und neueste Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz in der ophthalmologischen Bildgebung. Die aktuellen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen des Faches und insbesondere das im September erschienene Gutachten des G-BA zur Bedarfsplanung, das eine gedankliche Trennung zwischen operativ und konservativ tätigen Augenärzten vollzieht, boten reichlich Stoff für Diskussionen sowie die Formulierung von Standpunkten und Forderungen des Verbandes für die öffentliche berufspolitische Debatte. Von Ulrike Lüdtke M.A.

Ist die Kataraktchirurgie mit dem Nanolaser endothelschonend?

Obwohl die Kataraktchirurgie mittels Phakoemulsifikation (mit oder ohne Femtolaserassistenz) eine sehr weit ­verbreitete und mit operativer Expertise sichere Methodik darstellt, hat sie ihre systemimmanenten Probleme: Der postoperative Endothelzellverlust ist mit einer Vielzahl von Faktoren assoziiert wie beispielsweise ­Phakozeit und -energie, Hitzeentwicklung im Bereich des Tunnels und Vorschäden der Hornhaut. Im Rahmen einer ­Pilotstudie, durchgeführt vom Augenzentrum Hildesheim-Alfeld-Bockenem und Mitarbeitern der DGFG-­Hornhautbank in ­Hannover, wurde die endotheliale Zellzahlbestimmung und Hornhautdickenmessung nach ­Kataraktchirurgie mit dem Nanolaser untersucht. Dr. Lutz Blomberg, FEBO, Dr. Imke Wübbolt, Dr. Katrin Wiese, M. Awe und Dr. Martin Knabe  stellen die Ergebnisse vor.