Aus der aktuellen Ausgabe

Die Augenspülung

Serie zur Sammlung Roth (Folge 96)
Aufgrund seiner exponierten Lage ist das Auge von Mensch und Tier vor Verletzungen durch Fremdkörper nur wenig geschützt. Splitter bei der Bearbeitung von Stein, Staub von der Straße, auf dem Acker oder dem Schlachtfeld führten zu Augenentzündungen, die nur durch ein sorgfältiges Ausspülen und Reinigen der Bindehaut zu beherrschen waren. Dies war bis in die Zeit des Mittelalters jedoch nicht einfach. Zwar waren schon die Ophthiolen bekannt, sie kamen, als Lacrimes bezeichnet, schon um 1000 vor Christus in den Handel. Man sagt, sie sollen dem Krieger zur Aufbewahrung der Tränen seiner Geliebten gedient haben, eher aber waren sie für Augentonika gedacht, mit denen der Staub und kleine Fremdkörper aus dem Auge gewaschen werden konnten. Ihr Inhalt von weniger als zwei Millilitern reichte jedoch kaum für eine effektive Lokaltherapie.

Die Brille in der Werbung

Serie zur Sammlung Roth (Folge 95)
Seit es Handel und Händler gibt, ist es auch üblich, für Produkte zu werben. Nur ein guter Umsatz bringt den erstrebten Gewinn. Also preist der Kaufmann seine Waren an, in Wort und Bild. Mit Medien wie der Zeitung entstand auch die weiträumige Werbung für die Brille. Heute sind Rundfunk, Fernsehen und Zeitschriften davon übervoll und selbst die sozialen Medien nutzen jede Chance, den Bürger zum Kauf zu animieren. Es werben die optische Industrie, der Augenoptiker und inzwischen selbst der Augenarzt. In der Brillenwerbung verspricht man hohe Qualität, rasche Verfügbarkeit und einen guten Preis. Das sind die Kautelen für guten Umsatz, denn kundenfreundlicher Service fördert das Kaufverhalten.

Interview zur DOC 2019

„Eine gesunde Branche ist eine heterogene Branche“
Der 32. Internationale Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) wird vom 23. bis 25. Mai traditionell wieder nach Nürnberg ins NCC Ost einladen. DER AUGENSPIEGEL sprach ­anlässlich der Jahrestagung mit Dr. Armin Scharrer (Fürth), DOC-Präsident und 1. Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Ophthalmochirurgen e.V. (BDOC), über besondere Fragestellungen, die im Rahmen des wissenschaftlichen Programms und für das Fach zur Diskussion stehen.

20. AAD tagte im Congress Center Düsseldorf (CCD)

„Die Zeit der Verbände ist gekommen“
Rund 6.000 Teilnehmer, davon rund 2.800 Augenärztinnen und Augenärzte, verzeichneten die Kongress­organisatoren zur 20. Augenärztlichen Akademie Deutschland (AAD), die vom 12. bis 16. März erneut im CCD Düsseldorf tagte. Neben dem gewohnt umfangreichen fünftägigen Fortbildungsprogramm mit ­Vorlesungen und Keynote Lectures zu den Schwerpunktthemen und Herausforderungen des Faches bot das Berufspolitische Seminar des BVA zur Gesundheitspolitik in diesem Jahr die Möglichkeit, mit dem Vorstandsvorsitzenden des Spitzenver­bandes Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa), Dr. med. Dirk Heinrich, das aktuell verabschiedete TSVG zu diskutieren. Ulrike Lüdtke M.A. berichtet über die gemeinsame Fortbildungsveranstaltung vom Berufsverband der Augenärzte (BVA) und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG).

Aufgaben eines Refraktivmanagers und Patientenführung

Für die Planung, Organisation und Strukturierung der refraktiven Sprechstunde können Refraktivmanager eine große Hilfe sein. Durch Zuarbeiten in Form von Voruntersuchungen und Patientengesprächen wird der Arzt entlastet und der Ablauf optimiert. Der Patient wird im Vorfeld vom Refraktivmanager über die verschiedenen Möglichkeiten der refraktiven Chirurgie in einem ruhigen Ambiente informiert, aufgeklärt und beraten. Rafaela Lucchesi und Insa Kaiser (Rheine) erläutern die Aufgaben eines Refraktivmanagers sowie die Patientenführung.

20 Jahre optische Biometrie

Zur Pionierleistung auf dem Gebiet der ophthalmologischen Laserinterferometrie durch Professor Adolf F. Fercher
Die optische Biometrie hat die Katarakt-Chirurgie fundamental revolutioniert, 2019 jährt sich die Markteinführung des ersten optischen Biometers zum 20. Mal: Professor Adolf F. Ferchers visionäre Ideen legten 1982 den Grundstein für die Entwicklung der optischen Kohärenztomographie, sein Patent ermöglichte der Firma Zeiss 1999 den ersten IOLMaster auf den Markt zu bringen. Hiermit war erstmalig eine berührungslose und wesentlich genauere Diagnostik des menschlichen Auges möglich. Heute gilt die optische Biometrie als Standardmethode und ist aus der Augenheilkunde nicht mehr wegzudenken. Von Dr. Sibylle Scholtz (Ettlingen) und Prof. Achim Langenbucher (Homburg/Saar).

Huckepack-ICL zur Korrektur von Fehlrefraktionen nach MIOL

Rest-Fehlrefraktionen nach Implantation multifokaler Hinterkammerlinsen (MIOL) können den unkorrigierten Visus in Ferne und Nähe reduzieren und zur Patientenunzufriedenheit führen, da keine vollständige Brillenunabhängigkeit erreicht werden konnte. Im Rahmen einer prospektiven Monozenterstudie an 23 MIOL-Patienten (24 Augen) wurde untersucht, ob Huckepack-ICLs visusrelevante Restfehlrefraktionen nach MIOL-Implantation präzise und dauerhaft korrigieren können. Prof. Gernot I.W. Duncker, Dr. Anna Sasse und Dr. Tobias Duncker (Halle/Saale) fassen die Untersuchungsparameter und Ergebnisse zusammen.

Endothelschutz 2.0

Bei der femtosekundenlaserassistierten Kataraktoperation wird der Verlust von Endothelzellen reduziert, ist aber nicht gänzlich vermeidbar. Im Rahmen einer Studie sollte die Wirksamkeit eines intraoperativen ­endothelialen Schutzes mittels Kapsulotomie anhand Endothelzellmessung, Pachymetrie sowie klinischer ­Untersuchung prä- und postoperativ verglichen werden. Nick P. Piravej, Raphael Neuhann und Dr. Tobias Neuhann (München) stellen die Daten vor.

Behandlung von Lidtumoren nach Einführung des KKRBB

Meldepflicht beim Klinischen Krebsregister Berlin-Brandenburg
Seit 2016 müssen alle Patienten mit Krebserkrankungen nicht nur beim epidemiologischen Krebsregister, sondern von den behandelnden Ärzten aus den entsprechenden Bundesländern auch beim Klinischen Krebsregister Berlin-Brandenburg (KKRBB) gemeldet werden. Für den Ophthalmologen gilt die folgende Regelung: Alle nicht-melanotischen Hauttumoren und ihre Frühstadien (inklusive Basaliome) müssen dem Gemeinsamen (epidemiologischen) Krebsregister (GKR) gemeldet werden. Für alle anderen Krebsarten ist das KKRBB der ausschließliche Ansprechpartner. Dobrin Kolarov, Simon Jurkiewicz und Priv.-Doz. Dr. Christopher Wirbelauer (Augenklinik Berlin-Marzahn) erläutern die aufgrund der Meldepflicht erfassten Daten aus eigener Klinik, die einer Analyse unterzogen wurden.

Intravitreale Therapie des Makulaödems bei Uveitis

Die Entstehung eines zystoiden Makulaödem (ZMÖ) im Rahmen einer Uveitis ist nicht abschließend geklärt und beruht im Prinzip auf einem Zusammenbruch der Blut-Retina-Schranke. Das uveitische ZMÖ kann bei akuten Entzündungen auftreten oder aber auch bei rezidivierenden Uveitiden persistieren. Eine spezielle und nur für das uveitische Makulaödem zugelassene Medikation besteht derzeit nicht und erfolgt bisher als Off-label-Use. Dr. Mete Gök, FEBO, (Essen) stellt die lokalen Behandlungsoptionen eines Makulaödems bei Uveitis unter besonderer Berücksichtigung von Kortikosteroiden und VEGF-Inhibitoren dar.