Boston-Keratoprothese

Klinische Ergebnisse und Besonderheiten in der Nachsorge
Die Keratoprothese ist oftmals die einzige chirurgische Option und rehabilitative Chance für Hochrisikoaugen mit einer unzureichenden Prognose für eine Hornhauttransplantation. Für die Boston-Keratoprothese (B-KPro) liegen die meisten klinischen Erfahrungen vor, die wiederum zu einer kontinuierlichen Weiterentwicklung führten. Seit 2013 wird die B-KPro auch im Zentrum für Augenheilkunde der Universität zu Köln implantiert. Dr. Friederike Schaub, Prof. Björn O. Bachmann und Prof. Claus Cursiefen (Köln) erörtern typische Indikationen, Vor- und Nachteile der Versorgung mittels Boston-Keratoprothese und diskutieren ihre Erfahrungen, klinische Ergebnisse und Komplikationen sowie Besonderheiten in der Nachsorge.

Die Boston-Keratoprothese (B-KPro) stellt eine Alternative zum herkömmlichen durchgreifenden Hornhautersatz (perforierende Keratoplastik) in Hochrisikoaugen mit reduzierter Erfolgsprognose dar (Al Arfaj 2015; Anshu et al. 2012; Aquavella et al. 2006; Avadhanam et al. 2015). Seit 1992 ist die Boston-Keratoprothese durch die FDA in den USA zugelassen, mittlerweile ist sie international verfügbar und trägt seit 2015 auch in Deutschland eine CE-Kennzeichnung (Neuhann 2015). Weltweit wurden in den letzten Jahren weit über 11.000 B-KPros implantiert. Die Versorgung mittels Keratoprothese stellt derzeit jedoch immer noch eine Ultima ratio dar (Aldave et al. 2012; Ciolino et al. 2013; de la Paz et al. 2014; Koller et al. 2012; Schaub et al. 2016).

Unter allen Techniken zum künstlichen Hornhautersatz liegen für die B-KPro die meisten Erfahrungen vor und diese Prothesenform befindet sich auch in den letzten Jahren durch wachsende klinische Erfahrungen noch in ständiger Weiterentwicklung (Aldave et al. 2012; de la Paz et al. 2014; Koller et al. 2012). Seit 2013 wird die Boston-Keratoprothese auch erfolgreich im Zentrum für Augenheilkunde der Universität zu Köln implantiert. Mittlerweile konnten 22 Augen von 20 Patienten (durchschnittliches Alter 54 ± 19 Jahre) mit bestehender oder drohender kornealer Erblindung mittels B-KPro Typ 1 versorgt werden. In diesem Beitrag möchten wir typische Indikationen, Vor- und Nachteile der Versorgung mittels Boston-Keratoprothese erörtern und unsere ersten Erfahrungen, klinische Ergebnisse und Komplikationen sowie Besonderheiten in der Nachsorge zusammenfassen.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL September 2016.

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