Benetzungsprobleme bei endokriner Orbitopathie

Das klinische Bild der endokrinen Orbitopathie ist geprägt von einem typischen Symptomenkomplex, bei dem die Oberlidretraktion und der Exophthalmus im Vordergrund stehen. Bei mehr als der Hälfte der Patienten mit aktiver endokriner Orbitopathie bestehen Hornhautbenetzungsstörungen. Dr. Ina Sterker zeigt Ursachen für die Benetzungsstörungen auf und gibt einen Überblick über Behandlungsoptionen.

Die endokrine Orbitopathie (EO) ist eine entzündliche Erkrankung des Orbitagewebes, die als häufigste extrathyreoidale Manifestation meist im Zusammenhang mit einer Autoimmunthyreopathie vom Basedow-Typ, einer Hyperthyreose mit erhöhtem TSH-Rezeptor-Antikörper-Serumtiter auftritt. Selten entwickeln Patienten ohne aktuelle oder frühere Hyperthyreose oder bei Hypothyreose infolge einer chronischen Autoimmunthyreoiditis eine endokrine Orbitopathie (Bartalena et al. 2000; Perros et al. 2005).

Bei 40 bis 60 Prozent der Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion entwickelt sich die EO innerhalb von sechs Monaten nach Auftreten der Hyperthyreose. Bei 30 Prozent der Patienten tritt die EO erst Jahre oder Jahrzehnte nach der Hyperthyreose auf, dann häufig infolge eines Rezidivs der Erkrankung. Das häufigste Manifestationsalter der Autoimmunthyreopathie und der EO liegt zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Bei beiden Erkrankungen findet sich eine deutliche Bevorzugung des weiblichen Geschlechts, bei der Schilddrüsenüberfunktion (10 Frauen:1 Mann) und bei der EO (2 bis 5 Frauen:1 Mann).

Das klinische Bild der EO ist geprägt von einem typischen Symptomkomplex, bei dem die Oberlidretraktion und der Exophthalmus im Vordergrund stehen. Die häufigsten geklagten Beschwerden sind bei Patienten mit aktiver EO durch die orbitale Entzündung ausgelöst, wie Schmerzen oder Druckgefühl hinter den Augen, Schmerzen bei Augenbewegungen sowie wechselnde Doppelbildwahrnehmung. Bei mehr als der Hälfte der Patienten mit aktiver EO bestehen Hornhautbenetzungsstörungen mit Fremdkörpergefühl, Augenbrennen, Trockenheitsgefühl oder Epiphora infolge einer Reflextränensekretion (Eckstein et al. 2003).

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 05-2008.

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