Autor: Katica Djakovic

Bedeutung von Fettstoffwechselstörungen für das primäre Offenwinkelglaukom

Das Glaukom ist als eine neurodegenerative Systemerkrankung zu verstehen, bei der verschiedene Faktoren in die langfristige Entwicklung hineinspielen. In den letzten Jahren wurden zahlreiche pathophysiologische Faktoren entdeckt, die das Auftreten, die Schwere und den Verlauf dieser Erkrankung beeinflussen. Daten belegen, dass die reine Augeninnendrucksenkung nicht alleine ausreicht, um Patienten mit einem primären Offenwinkelglaukom (POWG) ausreichend effektiv zu behandeln. Deshalb ist eine personalisierte ganzheitliche Therapiestrategie für jeden einzelnen POWG-Patienten unabdingbar, um entsprechend seinem persönlichen Risikoprofil eine sinnvolle Therapiestrategie anbieten zu können. Prof. Prof. h.c. Dr. Carl Erb und Kim Anastassiyaerörtern die Bedeutung von Fettstoffwechselstörungen beim Glaukom.

Im Pool oder See besser auf Kontaktlinsen verzichten

Die Temperaturen steigen, die Freibäder öffnen und Pools und Seen laden zum erfrischenden Bad ein. Doch wer Kontaktlinsen nutzt, sollte die Haftschalen beim Schwimmen nicht tragen und den Kopf besser über Wasser halten, rät ein Experte der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) zum Auftakt der Badesaison. Denn Kontaktlinsen sind das größte Risiko für eine Hornhautentzündung mit Akanthamöben – und dieses Risiko wird durch Schwimmen noch einmal gesteigert, wie eine neue Langzeitstudie aus Österreich bestätigt. Die parasitären Einzeller tummeln sich bevorzugt in abgestandenem Wasser, kommen aber auch in Leitungswasser vor.

Notfall Netzhautablösung: Kurzsichtige bleiben auch nach Laser-Behandlung besonders gefährdet

Löst sich die Netzhaut des Auges ab, handelt es sich um einen Notfall, der sofort augenärztlich behandelt werden muss. Kurzsichtige Menschen sind besonders häufig davon betroffen – auch nach einer operativen Beseitigung der Kurzsichtigkeit. Warum Lasern oder Linsentausch nicht vor der Gefahr der Netzhautablösung schützen, auf welche Warnzeichen alle Kurzsichtigen achten sollten und welche Behandlungen helfen, erklärt ein Experte der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG).

Diabetes? Ab in die Augenarztpraxis!

Für Menschen mit Diabetes mellitus, der Zuckerkrankheit, sind regelmäßige Augenuntersuchungen wichtig, damit Folgekrankheiten am Auge früh erkannt und Sehminderungen verhindert werden können. Doch bis zu 50 Prozent der Menschen mit Diabetes erhalten bisher kein Screening; das geht aus Untersuchungen von Krankenkassen hervor. Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) und die Initiativgruppe zur Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen (IFDA) fordern verstärkte Anstrengungen zur Aufklärung und Schulung der Betroffenen.

Stiftung Auge: Was hinter Schleiersehen stecken kann

Blutgerinnsel, sogenannte Thrombosen, können im gesamten Körper auftreten. Um schwerwiegende Folgen für die Gesundheit abzuwenden, ist eine schnelle Behandlung erforderlich. Dies gilt auch für Thrombosen, die in einer Vene der Netzhaut auftreten. Unbehandelt können die Folgen eines Blutgerinnsels die lichtempfindlichen Zellen der Netzhaut schädigen und bis zur Erblindung führen. Woran Betroffene eine Netzhautvenenthrombose erkennen, wie die Behandlung aussieht und wie sich das persönliche Thrombose-Risiko reduzieren lässt, erklären Experten der Stiftung Auge.

36. Jahrestagung der DGII tagte als Hybrid-Veranstaltung

„Innovation aus Tradition“
Die diesjährige Jahrestagung der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie (DGII) fand unter dem Hauptthema „Innovation aus Tradition“ statt. In der Augenheilkunde werden kontinuierlich innovative Technologien entwickelt, die sowohl die diagnostischen als auch die chirurgischen Möglichkeiten optimieren. Auch auf der diesjährigen Tagung wurden wieder zahlreiche neue Technologien, unter anderem in den Bereichen Intraokularlinsen, Glaukomchirurgie und Kornea vorgestellt. Von Dr. Isabella Baur (Heidelberg).

Rolle der Meibomdrüsen für Therapieoptionen beim Trockenen Auge

Experimentelle Modelle zur Untersuchung der (Patho-)Physiologie
Da die Prävalenz der Meibomdrüsendysfunktion und der damit einhergehenden evaporativen Form des Trockenen Auges sehr hoch ist, ist es von großem klinischen Interesse, tiefere Einblicke in die Pathogenese zu gewinnen. Experimentelle Modelle der Meibomdrüsen sind hierbei essentielle Voraussetzungen, um pathologische Veränderungen und Prozesse auf molekularer Ebene zu identifizieren. Außerdem können experimentelle Modelle dazu dienen, neuartige Therapieoptionen zu entwickeln und zu evaluieren. Dr. rer. nat. Jana Dietrich (Erlangen) stellt eine aktuell in Laboren intensiv verwendete Zelllinie der Meibomdrüse sowie eine vor kurzem etablierte lebende Organschnittkultur humaner Meibomdrüsen vor.

Perspiratio insensibilis der Hornhaut

Trockenes Auge, ein Bilanzproblem? Wo bleiben unsere Tränen?
Im Ex Vivo Eye Irritation Test (EVEIT) kann eine Hornhaut unter vitalen Bedingungen mit verschiedenen chemischen und physikalischen Reizen belastet und währenddessen die Reaktion der Hornhaut mittels OCT und Thermo-graphie verfolgt werden. So lässt sich an einer stabilen in Kultur genommenen Ex-vivo-Hornhaut die Perspiratio insensibilis als physikalisches Phänomen des Wasserverlustes an einer Grenzfläche quantifizieren. Da der Mechanismus ohne Lidschlag und Benetzung beobachtet werden kann, lässt sich so eine isolierte Betrachtung dieses Effektes herstellen. Thomas Schrage, Claudia Panfil, Prof. Dr. med. Dr. h.c. Norbert Schrage und Marc Urbach vom Aachener Centrum für Technologietransfer in der Ophthalmologie (ACTO e.V.) erläutern das EVEIT-Verfahren.

Virtuelle Tagung der Baden-Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung

„Digitalisierung in der Augenheilkunde“
Am 5. März fand die 106. Tagung der Baden-Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung (B-W AV) von Tübingen aus als rein virtuelle Veranstaltung ohne Parallelsitzungen mit dem Hauptthema „Digitalisierung in der Augenheilkunde“ statt. Es gab mehr als 30 Beiträge, die sich auf sechs Sitzungen verteilten. In seiner Begrüßung gedachte der Ärztliche Direktor der Universitäts-Augenklinik Tübingen, Prof. Karl Ulrich Bartz-Schmidt, der Ukraine. Prof. Jens Martin Rohrbach (Tübingen) fasst die Tagung zusammen.

Die Digitalen Gesundheits­anwendungen (DiGA)

Schon heute nutzen viele Patienten Apps, die sie etwa dabei unterstützten, ihre Arzneimittel regelmäßig einzunehmen oder ihre Blutzuckerwerte zu dokumentieren. Im Gegensatz zu Gesundheits-Apps, die man ohne Rezept bekommt, gelten Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) jedoch als Medizinprodukte zur Behandlung von Erkrankungen. Nach dem Willen der Bundesregierung sollen sich Patienten solche DiGA von ihrem Arzt verschreiben lassen können. Dr. Friederike Kortüm, MSc (Tübingen) erläutert Voraussetzungen für die Verordnungsfähigkeit einer digitalen Gesundheitsanwendung und deren Erstattung im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung.