Auszeichnung für Lions Engagement

Tropenpreis der DOG für Lions Club Distrikt Bayern Süd
Der Distrikt Bayern Süd der Lions Clubs International, in dem 105 Lions Clubs vereinigt sind, wurde für sein großes Engagement im Blindenwesen in der Dritten Welt mit dem Tropenophthalmologie-Preis der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) 2007 ausgezeichnet, der im Rahmen der Jahrestagung in Berlin feierlich überreicht wurde.

„Die Lions Clubs hatten frühzeitig erkannt“, so Prof. Dr. V. Klauß in der Laudatio, “dass es nicht ausreicht, in die Infrastruktur zu investieren.“ Stattdessen bemühten sie sich um gut ausgebildetes Fachpersonal: Die südbayrischen Clubs ermöglichten in der Vergangenheit die Ausbildung von 28 afrikanischen Augenärzte vor Ort und brachten dafür fast eine Million Euro auf (Ausbildungkosten pro Augenarzt liegen bei ca. 30.000 Euro). Darüber hinaus betreuen Lions Clubs ihre Stipendiaten auch nach Abschluss der Facharztausbildung an ihrem Einsatzort und helfen ihnen beim Aufbau einer augenärztlichen Praxis oder Klinik und unterstützen sie bei der Schaffung und Umsetzung von regionalen Augenprogrammen.

Seit 1991, dem Beginn der Campaign Sight First I, engagiert sich der Distrikt Bayern Süd in einem eigenen Projekt in Nairobi. In der Universitäts-Augenklinik Nairobi werden im Rahmen einer Universitätspartnerschaft mit München Stipendiaten zu operierenden Augenärzten weitergebildet. Der eigenständige Weg resultiert in den steuerlichen Besonderheiten des Deutschen Spendenwesens, das dem Lions Hilfswerk Bayern Süd die Möglichkeit gibt, jeden von den Lions Freunden gesammelten Geldbetrag, der in Projekte der Dritten Welt fließt, durch Zuwendungen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) aufzustocken und Spendenbescheinigungen auszustellen. Die Eigenmittel, die die Lions Mitglieder aufbringen müssen, betrugen 25 Prozent der gesamten Projektsumme. Auf diese Weise können Maßnahmen gefördert werden, die die Leistungen eines einzelnen Clubs bei Weitem übersteigt.

Kinshasa

Ein weiteres Großprojekt der Deutschen Lions ist der Bau eines Lehrkrankenhauses mit Untersuchungs- und Operationseinrichtungen in Kinshasa, Demokratische Republik Kongo. Projektziele sind auch hier Ausbildung von Augenärzten, spezialisierten Chirurgen für die Kataraktoperation und augenmedizinischen Assistenten. Das Hauptaugenmerk wird seitens der Lions auf die operative Behandlung von Kindern gelegt, sei es Katarakt, sei es Glaukom. Diese Aktivitäten werden von Prof. Dr. R. F. Guthoff, Direktor der Universitätsaugenklinik Rostock unterstützt. Er fliegt regelmäßig nach Kinshasa, um dort Augenärzte für das frankophone Afrika auszubilden. „Langfristig soll auch in Nairobi ein Lehrkranhaus für das englischsprachige Afrika errichtet werden. Dies ist jedoch noch eine Vision und nicht zuletzt abhängig von den Finanzierungsmöglichkeiten, so Guthoff.
Die Lions engagieren sich seit über 80 Jahren für blinde Menschen und werden auch als „The knights of the blind“, Ritter der Blinden, bezeichnet. Gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Christoffel Blindenmission (CBM), die seit 14 Jahren die Projekte der Lions als Partner unterstützt, entstanden mehr als 40 Augenkliniken und 35 mobile Augendienste in der Dritten Welt.

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Das Programm Sight First
Sight First, das internationale weltweite Augenprogramm der Lions, lief zunächst von 1991 bis 1994 und war die erste Kampagne zur Verhütung von Blindheit. Seinerzeit gab es eine Vielzahl von Einzelprojekten in Indien, Südamerika und Afrika, die finanziell unterstützt wurden. Hierfür stand zunächst ein Budget von 135 Millionen US-Dollar zur Verfügung, durch das intensive Engagement der einzelnen Clubs wurden daraus 175 Millionen Dollar, um weltweite Programme zur Verhütung von Blindheit bis zum Jahre 2002 zu garantieren. Als absehbar wurde, dass diese Töpfe versiegten, wandten sich die WHO und die UNO an das Direktorium_ der Lions mit der Bitte, solche Augenprogramme auch weiterhin durchzuführen.

Die zweite Fundraising Kampagne startete am 1.7.2005 und endet zunächst am 30.6.2008. Das offizielle Ziel sind 150 Millionen Dollar. „Wir rechnen aber mit 200 Millionen Dollar“, so Dr. Manfred Westhoff, Past International Direktor von Lions Clubs International, „so dass in den nächsten 10 oder 15 Jahren die geplanten Projekte weiter gefördert werden können“.

Die Campaign Sight First steht in Deutschland unter dem Titel „Lichtblick für Blinde“ und ist fest in das Programm VISION 2020 der WHO eingebunden.

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