Ausbildung von Kataraktchirurgen mit Hilfe von Simulatoren

Nachdem viele Studien gezeigt haben, dass es zu einer signifikant höheren chirurgischen Komplikationsrate bei jungen Ärzten im Vergleich zu erfahrenen Ophthalmochirurgen kommt, wurden einige Verfahren zur Ausbildung entwickelt, die keine Gefährdung für Patienten darstellen. Hierbei hat die Bedeutung von computerbasierten Ausbildungsmöglichkeiten stetig zugenommen, denn schnellere Prozessorleistungen, größere Speicherkapazitäten und bessere Bildauflösungen ermöglichen eine zunehmend realistischere Simulation der Wirklichkeit (Virtual Reality). Florian T. A. Kretz, Maria J. Sanchez und Prof. Dr. Gerd U. Auffarth (Heidelberg) erläutern die Ausbildung junger Kataraktchirurgen mit Hilfe des Eyesi-OP-Simulators, der wie eine Operationseinheit einer Augenklinik aufgebaut ist.

In der heutigen Zeit spielen die Möglichkeiten der Virtual Reality eine wichtige Rolle in der Ausbildung vieler Berufsgruppen. Die Ausbildung zum Piloten war eine der ersten, die den Einsatz von Simulatoren fest in den Ausbildungsplan integrierte. Inzwischen bieten schnellere Rechenleistungen der Prozessoren und größere Speicherkapazitäten die Möglichkeit, die Wirklichkeit zu imitieren und detailgenau abzubilden. Diese Neuerungen haben bereits Einzug in die Ausbildung einiger medizinischer Fachrichtungen gehalten. Vor allem in der endoskopischen und laparoskopischen Ausbildung sind diese Möglichkeiten bereits etabliert (Yamaguchi et al. 2007; Zhang et al. 2008; Zheng et al. 2008; Iwata et al. 2011). In der chirurgischen Ausbildung junger Augenärzte zeigt sich ebenfalls ein Wandel. Nachdem viele Studien gezeigt haben, dass es zu einer signifikant höheren chirurgischen Komplikationsrate bei jungen Ärzten im Vergleich zu erfahrenen Ophthalmochirurgen kommt (Bhagat et al. 2007; Unal et al. 2007; Lee et al. 2009; Rutar et al. 2009; Blomquist et al. 2011; Blomquist et al. 2012), wurden einige Verfahren zur Ausbildung entwickelt, die keine Gefährdung für Patienten darstellen. Jedoch stellt sich die Durchführbarkeit dieser Modelle oft als schwierig in der tägliche Praxis dar. Daher etabliert sich auch hier immer mehr der Einsatz von Virtual-Reality-Simulatoren, da hierbei standardisierte Vorgehensweisen geübt und individuelle Erfahrungen gesammelt werden, ohne das Leben oder die Gesundheit anderer zu gefährden. Auch in der Kataraktchirurgie zeigen Übungen am OP-Simulator vielversprechende Ergebnisse.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 07-08/2012.

 

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