Allergische Reaktionen an Bindehaut und Hornhaut

Allergien im Bereich des Auges können überall und zu jedem Zeitpunkt auftreten, wenn auch die Erkrankungsrate in den Zeiten der Pflanzenblüte, insbesondere in den Monaten der Gräserblüte, ansteigt. Aber auch unzählige Substanzen verschiedenster chemischer Konfigurationen sind bekannt, die allein oder in Kombination mit anderen Umweltgiften Allergien auslösen können. Wichtig ist daher bei allen Formen einer Allergie die sorgfältige Anamneseerhebung. Von Dr. Hans-Walter Roth und Dr. Cindy Herrmann (Ulm).

Als Allergie wird allgemein eine überschießende Reaktion der körpereigenen Abwehr auf primär von außen kommende, dem Körper fremde Substanzen bezeichnet. Differentialdiagnostisch ist sie von einer Intoxikation abzugrenzen, wo allein die Dosis, nicht aber die chemische Struktur der Grundsubstanz über das toxische Potential entscheidet. Auch entzündliche Prozesse können mit einer Allergie verwechselt werden, oft treten beide Krankheitsbilder miteinander kombiniert auf. Die Allergie ist eine Reaktion von lebenserhaltender Bedeutung, ihr Ausfall führt zum bedrohlichen Defizit, im Extremfall zum Tod. Dies gilt vor allem für Krankheitserreger, die von der Körperabwehr nicht ausreichend blockiert oder nicht als fremd erkannt werden. Wichtig ist dabei der zeitliche Ablauf. Setzt nach einer Infektion des Körpers nicht rechtzeitig die Immunisierung ein, kann der Erreger ein Organ, wie zum Beispiel das Auge, befallen und zerstören. Die Pandemie mit dem Coronavirus zeigt in typischer Weise, dass der Körper, noch bevor selbst ausreichende Antikörper entwickelt sind, reagiert. Eine rechtzeitige Immunisierung, in der Regel durch das Antigen selbst oder iatrogen durch Impfung, ist die einzige Option, sich vor der Erkrankung weitgehend zu schützen.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL April 2021.

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