Aktueller Stand der hinteren lamellären Keratoplastik

Vergleichende Bewertung von DMEK und DSAEK
In den vergangenen Jahren wurden neue Techniken der Hornhauttransplantation entwickelt, die es ermöglichen, nicht mehr die ganze Hornhaut, sondern nur die einzelnen erkrankten Teile der Hornhaut zu ersetzen. Bei der DSAEK (Descemet Stripping Automated Endothelial Keratoplasty) wird am Empfänger kein Hornhautstroma mehr entfernt, sondern ausschließlich die Descemetmembran samt erkranktem Endothel. Bei der DMEK (Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty) enthält nun auch das Transplantat kein Stroma mehr, sondern besteht nur noch aus der Descemetmembran und dem Endothel des Spenders. Priv.-Doz. Dr. Philip Maier und Prof. Dr. Thomas Reinhard (Freiburg) stellen den aktuellen Stand der hinteren lamellären Keratoplastik dar und erläutern anhand eigener klinischer Daten die Vor- und Nachteile von DMEK und DSAEK im Vergleich.

Schon in den 1960er Jahren kam unter den Ophthalmochirurgen die Idee auf, bei Patienten mit Endothelinsuffizienz, sei es bei der Fuchs‘schen Endotheldystrophie oder der bullösen Keratopathie, nicht die gesamte Hornhaut zu transplantieren, sondern eben nur die erkrankte beziehungsweise fehlende Innenschicht. Damit sollten die typischen Probleme nach perforierender Keratoplastik wie eine langsame visuelle Rehabilitation sowie in erster Linie der hohe Astigmatismus, der nicht selten einer Kontaktlinsenversorgung bedarf, vermieden werden. Die ersten Versuche scheiterten jedoch vorwiegend aus technischen Gründen. Bei neueren Varianten wie der Posterior Lamellar Keratoplasty (PLK) oder der Deep Lamellar Endothelial Keratoplasty (DLEK), die in den 1990er Jahren entwickelt wurden, war zwar eine lamelläre Transplantation der hinteren Hornhautschichten technisch möglich, jedoch waren die visuellen Resultate für die Patienten in der Regel unbefriedigend. Dies lag in erster Linie daran, dass es zu Unregelmäßigkeiten und Vernarbungen im so genannten Interface kam, also dem Bereich, in dem Stromalamellen der Spender- und der Wirtshornhaut aufeinander treffen.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 09/2013.

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