1. Deutsches ICL-Anwender-Meeting

Erfahrungen und Richtlinien
Zehn Jahre nach Einführung der torischen implantierbaren Kontaktlinse ICL (Implantable Collamer Lens) hatte die ICL-Study-Group, bestehend aus Prof. Dr. Burkhard Dick, Prof. Dr. Gernot Duncker, Dr. Ludger Hanneken, Dr. Detlef Breyer und Dr. Tobias Neuhann, zum ersten Deutschen ICL-Anwender-Meeting nach Düsseldorf geladen, um den gegenwärtigen State of the Art zu diskutieren sowie eine aktuelle Implantationsrichtlinie zu erarbeiten. Ein Bericht von Dr. Ullrich Weißmantel.

In einer Metaanalyse von Prof. Dr. Burkhard Dick (Bochum) untersuchte der Autor ausschließlich die Ergebnisse nach Implantation des aktuellen Modells V4 im Zeitraum 1995-2004: In insgesamt fünf Studien mit einer Fallzahl von n=523 und einem Nachbeobachtungszeitraum von sechs bis 24 Monaten fanden sich gemittelt folgende Ergebnisse :

● Änderung des unkorrigierten Visus um 11,1 Visusstufen (VS)
● Änderung des bestkorrigierten Visus um 1,6 VS
● Änderung der Refraktion um 12,6 dpt
● Vorhersagbarkeit für ±1 dpt 76,1 Prozent
● Dezentrierung 0,7 Prozent

Die Kosten pro gewonnener Visusstufe betrugen für den unkorrigierten Visus 195 Euro und für den bestkorrigierten Visus 1.357 Euro pro Visusstufe. Das Komplikationsprofil hat sich durch das Modell V4 deutlich verbessert. Während bei den ICL-Modellen V2 und V3 noch eine Kataraktrate von 7,7 Prozent zu verzeichnen war, betrug diese beim aktuellen V4-Modell nur noch 3,1 Prozent. Geringfügig niedriger war die Rate der Druckanstiege mit 4,0 Prozent statt früher 5,8 Prozent. Zu verzeichnen war bei beiden Modellen ein jährlicher Endothelzellverlust von zwei beziehungsweise nunmehr drei Prozent. Im Vergleich dazu beträgt der natürliche jährliche EZ-Verlust 1,4 Prozent. Alle anderen Komplikationen blieben unter der Ein-Prozent-Schwelle.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 07-08/2009.

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