Weltdiabetestag: „Durchblick trotz Diabetes“

Etwa 30.000 Menschen in Deutschland sind gegenwärtig blind aufgrund einer Diabetischen Retinopathie, jährlich kommt es zu 2.000 Neuerblindungen. Damit handelt es sich um die häufigste Erblindungsursache im erwerbsfähigen Alter.
Mit modernen Untersuchungsmethoden können Augenärzte erste Anzeichen der gefährlichen Gefäßveränderungen am Auge entdecken, lange bevor das Sehvermögen der Patienten nachlässt. Dann besteht die Chance, den Krankheitsprozess unter Kontrolle zu bekommen. Darauf weist der BVA anlässlich des Weltdiabetestags am 14. November hin und rät Diabetikern zu besonderer Aufmerksamkeit und regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen.

Prof. Dr. med. Bernd Bertram, 1. Vorsitzender des Berufsverbands der Augenärzte und Generalsekretär der Initiativgruppe „Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen“ rät allen Diabetikern: „Heutzutage können die meisten Patienten mit Diabetes bei guter Diabetesbehandlung und augenärztlicher Versorgung bis ins hohe Alter ein gutes Sehen behalten. Ein sehr wichtiger Baustein ist dabei die jährliche Netzhautkontrolle bei allen Diabetikern.“

Nicht selten ist es der Augenarzt, der aufgrund von auffälligen Veränderungen als erster die Diagnose „Diabetes mellitus“ stellt. Denn nirgends sonst im Körper können Ärzte Blutgefäße so direkt betrachten, ohne den Patienten auch nur zu berühren. Moderne, computergestützte Verfahren verschärfen den diagnostischen Blick noch zusätzlich, so dass die Netzhautschäden noch besser erkannt und der Verlauf der Krankheit genauestens kontrolliert werden kann.

Eine optimale Blutdruck- und Blutzuckerkontrolle ist die beste Methode, um diabetesbedingte Augenschäden zu vermeiden. Wenn sich doch eine Diabetische Retinopathie entwickelt, können Laserbehandlungen oder – im fortgeschrittenen Stadium – operative Eingriffe den Patienten das Augenlicht erhalten. Prof. Bertram betont: „Die Lasertherapie kann oft eine Sehverschlechterung verhindern, kann aber meist keine Besserung erreichen. Deswegen muss auch bei Beschwerdefreiheit jährlich der Netzhautbefund kontrolliert werden, um für die Lasertherapie den richtigen Zeitpunkt zur erkennen: wenn bestimmte Netzhautveränderungen vorliegen und die Sehfunktion noch gut ist.“ Medikamente direkt ins Auge zu injizieren, ist eine neue Methode, die den Betroffenen in bestimmten Stadien helfen kann.

Weltdiabetestag am 14. November

Seit 1991 macht der Weltdiabetestag auf die Risiken des Diabetes mellitus aufmerksam. Als Datum für diesen Aktionstag wählten die International Diabetes Federation und die Weltgesundheitsorganisation den 14. November, den Geburtstag von Sir Frederick Banting, der gemeinsam mit Charles Best 1922 das Insulin entdeckte. Seit 2007 unterstützen auch die Vereinten Nationen des Weltdiabetestag. Die Prävention des Diabetes und die Schulung der Patienten steht in den Jahren 2009 bis 2013 im Mittelpunkt der Aktionen zum Weltdiabetestag.

Weitere Informationen:

Berufsverband der Augenärzte (BVA): http://www.augeninfo.de
Initiativgruppe zur Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen (IFdA): http://www.diabetes-auge.de
Offizielle Internetseite zum Weltdiabetestag: http://www.worlddiabetesday.org

http://www.augeninfo.de

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