Vorpräparierte Hornhauttransplantate für die DMEK
Standardisierte und kontrollierte Herstellung in der Gewebebank
Bisher werden in Deutschland die meisten Transplantate für die DMEK (Descemet Membran Endothel Keratoplastik) unmittelbar vor Beginn des Eingriffs im Operationssaal präpariert. Dabei kann jedoch der Herstellungsprozess schlecht standardisiert oder validiert werden. Dichte, Morphologie und Vitalität der Endothelzellen können nach dem Abschluss der Präparation in der Regel ebenso wenig kontrolliert werden wie die mikrobiologische Reinheit. Eine Alternative bietet sich mit der Verwendung eines in der Gewebebank vorpräparierten Transplantates. Dr. rer. nat. Nicola Hofmann, Dr. rer. nat. Mareike Derks, Dr. rer. nat. Ingrida Majore, Dr. med. Lutz Blomberg und Martin Börgel (Hannover) erläutern ein neues Präparationsverfahren der Gewebebank der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation.
Für die Behandlung von Hornhauterkrankungen, die durch Insuffizienz des Hornhautendothels verursacht werden, wird immer häufiger die Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (Descemet-Endothelkeratoplastik/DMEK) eingesetzt. Durch die DMEK wird die erkrankte Endothelschicht der Augenhornhaut bei Erkrankungen des Hornhautendothels ersetzt, die keiner konservativen Behandlung mehr zugänglich sind, bei denen zum Zeitpunkt der Operation noch keine irreversible, optisch relevante Eintrübung oder Vernarbung der Wirtshornhaut stattgefunden hat. Die häufigsten Indikationen für einen gesonderten Ersatz der beiden inneren Schichten der Hornhaut – der Deszemetmembran und des Endothels – sind die Fuchs’sche Endotheldystrophie, Formen der bullösen Keratopathie und Endothelversagen nach bereits durchgeführter perforierender Keratoplastik, DSAEK (Descemet Stripping Automated Endothelial Keratoplasty) oder traumatisch durchgeführter Kataraktoperation.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL September 2016.