Univ.-Augenklinik Bonn: Zehn Jahre Patientensprechstunde der Pro Retina

Vor zehn Jahren berieten erstmalig in Deutschland Patienten mit einer Netzhauterkrankungen in einem Pilotprojekt ehrenamtlich ratsuchende Gleichbetroffene direkt in der Klinik. Die Initiatoren waren die Selbsthilfeorganisation Pro Retina Deutschland e.V. und die Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn. Mittlerweile entstanden bereits an anderen Standorten wie Tübingen, Münster und Köln weitere Sprechstunden nach diesem Vorbild.

Vor zehn Jahren richteten die Selbsthilfeorganisation Pro Retina e.V. und die Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn erstmals in ganz Deutschland eine Patientensprechstunde für Netzhaut- und Makulaerkrankungen in der Universitäts-Augenklinik Bonn ein. Zusätzlich zur medizinischen und diagnostischen Beratung der Augenärzte informieren Menschen mit Netzhautdegeneration, die hierzu eigens geschult sind, über die Versorgung mit Hilfsmitteln, Sozialrecht, medizinischer und beruflicher Rehabilitation sowie anderen Angeboten. Darüber hinaus kennen sie sich mit Problemen des Alltags, Bewältigungsstrategien und psychischen Belastungen aus, die mit der Netzhauterkrankung verbunden sein können. „Der persönliche Austausch soll den Ratsuchenden bei der Bewältigung helfen und Sicherheit bieten“, sagt Prof. Dr. Frank Holz, Direktor der Bonner Universitäts-Augenklinik.

Hilfe zur Selbsthilfe wird gern in Anspruch genommen

Bis heute haben mehr als 2.000 Netzhautpatienten Rat in der Pro Retina-Sprechstunde in der Bonner Universitätsaugenklinik gesucht. „Wir geben Hilfe zur Selbsthilfe“, sagt Daniela Brohlburg von Pro Retina, die die Patientensprechstunde mit Unterstützung der Klinik aufgebaut hat. Synergetische Effekte ergeben sich für die Augenklinik im wissenschaftlichen Bereich. So können über das Netzwerk der PRO RETINA vermehrt Patienten mit seltenen Erkrankungen gesehen werden, deren Krankheitsbilder einen wissenschaftlichen Schwerpunkt an der Universitäts-Augenklinik Bonn darstellen. Dies gibt den Betroffenen auch die Möglichkeit, von neuesten diagnostischen Verfahren und Therapien zu profitieren.

Quelle:
Universitäts-Augenklinik Bonn

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