Computer-Actionspiele verbessern Kontrastwahrnehmung

Nach einer Studie an der Universität in Rochester, New York, verbessert das Spielen von Actionvideos am Computer die Kontrastwahrnehmung. Bislang gingen die Experten davon aus, dass die Kontrastempfindlichkeit durch Training nicht verbessert werden kann.

Die Hirnforscherin Daphne Bavelier lud 22 Studenten zu ausgedehnten Computerspielen ein, wobei die Teilnehmer auf zwei Gruppen verteilt wurden. Der ersten Gruppe wurden die Spiele “Unreal Tournament 2004” und „Call of Duty 2” ausgehändigt, zwei klassische Ego-Shooter-Spiele, die das Auge durch schnell wechselnde neue Bilder in unterschiedlichen Farbschattierungen herausfordern. In der zweiten Gruppe spielten die Teilnehmer „The Sims 2”, ein eher gemächliches Simulationsspiel, das ohne rasch wechselnde Grafiken auskommt und die visuell-motorische Koordinierung nicht herausfordert.

Am Ende der 50-stündigen Spielzeiten, die über neun Wochen verteilt waren, wurden die Probanden erneut augenärztlich untersucht: Die Kontrastempfindlichkeit hatte sich bei den Actionspielern um 43 Prozent verbessert, während es bei den Sims-Spielern keine Unterschiede gab. Die Ergebnisse bestätigen frühere Untersuchungen, nach denen Actionspieler in einigen physiologischen Tests besser abschneiden. Neben der Kontrastwahrnehmung gehört dazu auch das räumliche Orientierungsvermögen und die visuelle Konzentration.

Allerdings bedeute das Ergebnis nicht, dass Actionspiele aus medizinischer Sicht unbedenklich seien. Vielleicht läge hier aber ein möglicher Therapieansatz für Menschen mit Amblyopie, so die Wissenschaftlerin.

Nature Neuroscience (2009; doi:10.1038/nn.2296)
http://www.nature.com/neuro/journal/vaop/ncurrent/abs/nn.2296.html

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