6. März zum Weltglaukomtag erklärt

Der 6. März 2008 wird zum ersten Weltglaukomtag erklärt. Dies gab Prof. Norbert Pfeiffer (Mainz) anlässlich der Jahrestagung der Augenärztlichen Akademie Deutschland (AAD) bekannt. Der Weltglaukomtag ist eine Initiative der beiden großen amerikanischen Organisationen World Glaucoma Association (WGA) und World Glaucoma Patient Association (WGPA). Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA), die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), gemeinnützige Vereinigungen wie der Initiativkreis Glaukomfrüherkennung e.V. und Patienten-Selbsthilfegruppen begrüßten die Einführung des Weltglaukomtages.

Der Weltglaukomtag soll dazu beitragen, eine höhere Aufmerksamkeit erreichen für die Gefahren des Glaukoms sowie für Maßnahmen, die davor bewahren, am Glaukom zu erblinden. Gleichzeitig müsse sich das Krankheitsbild Glaukom in der Öffentlichkeit neu darstellen, befreit von medizinisch überholten Vorstellungen und erweitert durch die Erkenntnisse mehrerer erst kürzlich abgeschlossener Studien, erklärte Pfeiffer.

Seit langem leisteten Augenärzte und Patientenorganisationen mit Unterstützung der Medien intensiv Aufklärungsarbeit, aber die steigenden Zahlen der am Glaukom erblindeten Menschen zeigten, dass sie weiter verstärkt werden müsse. Aus diesem Grund sei der Weltglaukomtag ins Leben gerufen worden. Er soll von nun an Jahr für Jahr am 6. März einen aktuellen Anlass bieten, mit Informationen und Aktionen das Bewusstsein der Menschen für die Gefahren des Glaukoms zu schärfen, denen jeder von ihnen in der zweiten Lebenshälfte ausgesetzt ist, und über die Möglichkeiten der Vorsorge aufzuklären.

Auch in Deutschland ist das Glaukom eine der häufigsten Erbildungsursachen. Schätzungsweise 800.000 Menschen sind am Glaukom erkrankt, bei rund drei Millionen Menschen besteht ein erhöhter Augeninnendruck, der eine Vorstufe des Glaukoms sein kann. Selbst in den medizinisch gut versorgten Industrienationen müsse man davon ausgehen, dass nur die Hälfte aller Glaukome behandelt werde, weil 50 Prozent der Betroffenen nichts von ihrer Krankheit wüssten und daher keinen Augenarzt aufsuchen, betonte Pfeiffer.

Während die diagnostischen Möglichkeiten immer ausgefeilter werden und die Behandlung des Glaukoms in den allermeisten Fällen die drohende Erblindung verhindern kann, ist der Sinn konsequenter Früherkennungsuntersuchungen in Deutschland immer noch nicht anerkannt, so Pfeiffer. Der Gemeinsame Bundesausschuss lehne es weiterhin ab, diese Untersuchung in den Katalog der Kassenleistungen aufzunehmen. Und die Augenärzte sähen sich immer wieder der Kritik ausgesetzt, wenn sie diese medizinisch sinnvolle Vorsorgeuntersuchung ihren Patienten als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) anbieten.

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