UGH-Syndrom bei modernen Hinterkammerlinsen

Das UGH-Syndrom (Akronym für Uveitis, Glaukom, Hyphäma) ist eine seltene Komplikation nach der Katarakt¬operation. In den 1980er Jahren trat es vermehrt nach der Implantation von Vorderkammerlinsen auf. Auch bei sulkusfixierten Hinterkammerlinsen wurden zum Teil persistierende Störungen der Blut-Kammerwasserschranke beschrieben. Nachdem die kapselsackgestützte Hinterkammerlinse der Goldstandard bei der Kunstlinsenimplantation geworden ist, hat sich die Inzidenz des UGH-Syndroms deutlich vermindert, es tritt aber immer noch vor allem nach komplizierten Operationen in Einzelfällen auf. Dr. Henning Aurich, Dr. Heike Häberle und Prof. Dr. Duy-Thoai Pham erläutern anhand von Patientenbeispielen Symptome und Therapie des UGH-Syndroms.

UGH steht als Akronym für Uveitis, Glaukom, Hyphäma. Jede dieser Einzelerkrankungen kann die Ursache für eine Sehverschlechterung sein. Häufig wird über passagere Episoden verschwommenen Sehens durch Vorderkammereinblutungen und anfallsartige Druckanstiege geklagt, während der Augenarzt im symptomfreien Intervall keine Ursache feststellen kann. Weitere mögliche Symptome sind Mouches volantes als Ausdruck von Glaskörpereinblutungen oder einer Uveitis.

In den 1990er Jahren war das UGH-Syndrom die Ursache für rund zehn Prozent der Kunstlinsenexplantationen. Dieser Anteil hat sich für den Zeitraum der letzten zwei Jahre noch einmal um die Hälfte reduziert (eigene Ergebnisse). In der Literatur wird in den letzten Jahren kaum noch das UGH-Syndrom erwähnt, aber es gibt viele Publikationen, in denen dieselbe Entität beschrieben wird: Linsenkomplikationen, die zu einer Pigmentaussaat in der Vorderkammer und zu Hyphämata und Tensioanstiegen führen. Das ursächliche Problem wird unter dem Stichwort „Chafing“ beschrieben, einem aus der Nautik entliehenen Begriff, der im eigentlichen Wortsinn die Abnutzung von Tauen bezeichnet, die auf Deck über eine Kante schleifen. Analog kommt es im Auge durch den mechanischen Kontakt von Anteilen der Kunstlinsen und der Iris zu Reibungseffekten, die das UGH-Syndrom auslösen.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 02/2011.

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