Studie: Einfluss von Nährstoffen auf AMD
Eine gerade gestartete, auf ein Jahr angelegte große Studie an der Universitäts-Augenklinik Jena um Studienleiter Priv.-Doz. Dr. Jens Dawczynski untersucht die Wirkung der Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels auf die Makula und die Verbesserung der Sehkraft. Das überprüfte Präparat enthält eine Kombination aus Lutein, Zeaxanthin und Omega-3-Fettsäuren.
Den Bestandteilen Lutein, Zeaxanthin und Omega-3-Fettsäuren wird zum einen eine zellschützende Wirkung und die Fähigkeit zur Absorption schädlicher UV-Strahlung zugeschrieben. „Zum anderen finden sich alle drei direkt in der Netzhaut“, so Oberarzt Dawczynski, „Lutein und Zeaxanthin sind als gelbes Pigment in der Netzhaut identifiziert worden und auch Omega-3-Fettsäuren sind Bestandteile der Netzhaut.“ In der Studie werden diese nun täglich von den bereits an einer trockenen Form der Makuladegeneration erkrankten Probanden in unterschiedlicher Konzentration als Kapseln eingenommen, eine Kontrollgruppe erhält ein Placebo.
In regelmäßigen Abständen werden sowohl die Beschaffenheit der Makula, die Sehleistung als auch die Konzentration der Nahrungsergänzungsstoffe im Blut überprüft. Dabei soll herausgefunden werden, welchen langfristigen Effekt eine tägliche Einnahme des Präparates auf die Entwicklung der altersbedingten Makuladegeneration hat. Die Jenaer messen erstmals über einen Zeitraum von zwölf Monaten, bisherige Studien dazu dauerten nicht länger als sechs Monate.
„Uns interessiert natürlich, ob es auf diese für die Patienten völlig unbelastende Weise tatsächlich gelingt, die Sehleistung zu erhalten oder sogar zu verbessern“, so der Jenaer Augenarzt. Spannend sei auch, wie die Aufnahme der Nahrungsergänzungsstoffe über den Organismus ins Auge erfolgt, wozu das Blutplasma der Studienteilnehmer untersucht wird.
Besonderes Augenmerk gilt auch der Frage, inwieweit sich durch diese Präparate ein Voranschreiten der trockenen Form der AMD wirklich verhindern lässt. „Wir versprechen uns sehr viel von dieser Studie, vor allem für die große Zahl an Betroffenen“, so Dawczynski, der in einem Jahr mit ersten Ergebnissen rechnet.