Stimulationstherapie bei Amblyopie

Computergestütztes Stimulationsverfahren zur Unterstützung der Okklusionstherapie
Die Amblyopie als funktionelle Sehstörung ist charakterisiert durch ein neuronal bedingtes Übertragungsdefizit der optischen Signale vom Auge zum Sehzentrum. An der TU Dresden wurde unter Leitung des Neuropsychologen Dr. Uwe Kämpf ein im Ortsauflösungsbereich niedrigfrequentes, neurosensorisches Stimulationsverfahren entwickelt, das – ergänzend zur Okklusionsbehandlung – zur nachträglichen Schulung der Neuronen und damit zur Neubahnung des gestörten Informationskanals beitragen soll. Dr. Gernot Petzold (Kulmbach) wendet dieses Stimulationsverfahren, für das weitere Evidenzstudien noch ausstehen, seit etwa einem Jahr in seiner Praxis an und fasst seine Erfahrungen zusammen.

Im Idealfall kann einer Amblyopie durch eine frühzeitige augenärztliche Vorsorgeuntersuchung optimalerweise bereits im Säuglings- und Kleinkindesalter vorgebeugt werden, wie die Studie zum Kulmbacher Früherkennungskonzept von Haase, Bock und Petzold gezeigt hat (In: Deutsches Ärzteblatt 2011, 108(3): 39; DOI: 10.3238/arztebl.2011.0039b). Ist eine Amblyopie jedoch bereits eingetreten, wird in der Regel neben der Brillenkorrektur eine faciale Teilzeit-Okklusionstherapie verordnet. Insbesondere die Belastung für Eltern und Kinder sorgt bei der Okklusionsbehandlung nicht selten für eine geringere Therapietreue und damit für eine unzureichende Vollheilung des Krankheitsbildes.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 07-08/2012.

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