Selektive Lasertrabekuloplastik

Die nicht-thermische Technik der Selektiven Lasertrabekuloplastik (SLT) gilt als praktisch nebenwirkungsfrei und vermeidet die Komplikationen einer medikamentösen Behandlung. Für die frühen Glaukomformen stellt die SLT eine Alternative zur Tropfentherapie dar, für fortgeschrittene Glaukome bietet die SLT eine Option zur zusätzlichen Druckreduktion. Ein Beitrag von Dr. Ulrich-Peter Best, Dr. Harry Domack, Dr. Hans-Joachim Hofstetter und Viktor Schmidt.

Seit G. Meyer-Schwickerath 1949 den Fokus der Sonne als Lichtquelle benutzt hat und 1960 der erste HeNe-Gaslaser hergestellt wurde, hat sich die Licht- beziehungsweise Lasertechnik auch in der Medizin ständig weiterentwickelt. Ihre Applikation in den Kammerwinkelstrukturen des vorderen Augenabschnitts mit der Intention der Augendrucksenkung wurde erstmals von Worthen und Wickham 1973 beschrieben. Im gleichen Jahr wollte Hager mit Hilfe eines Argonlasers punktförmige Öffnungen im Trabekelwerk erzeugen (die so genannte Laser-Trabekulopunktur), damit einen direkten Abflussweg von der vorderen Augenkammer zum Schlemm‘schen Kanal herstellen und so den intraokularen Druck senken. Histologische Untersuchungen ergaben, dass dies nicht erreicht werden konnte, der Druck wurde damit nicht gesenkt. 1979 berichteten Wise und Witter über eine moderate Drucksenkung nach Argonlaser-Bestrahlung des trabekulären Maschenwerks in Patienten mit chronischem Offenwinkelglaukom. In den Folgejahren etablierte sich die Argonlasertrabekuloplastik sukzessive als eine Behandlungsmodalität für Augen mit medikamentös unkontrolliertem Glaukom. Im 1990 veröffentlichten Glaucoma Laser Trial (GLT), einer groß angelegten multizentrischen Studie, wurde über einen Beobachtungszeitraum von zwei Jahren der Therapieerfolg nach ALT mit dem Therapieerfolg einer medikamentösen Therapie mit Timolol-Augentropfen als Erstbehandlung verglichen. Dabei war der Erfolg der ALT gegenüber der medikamentösen Therapie bezüglich Visus und Gesichtsfeld in etwa gleich, die mittlere Senkung des intraokularen Druckes betrug nach primärer ALT 9 mmHg gegenüber 7 mmHg unter einer initialen medikamentösen Therapie.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 07-08/2009.

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