Refractive Lenticule Extraction (ReLEx)

Neuer Ansatz in der refraktiven Laserchirurgie
Die so genannte Refractive Lenticule Extraction (ReLEx) stellt einen neuartigen und vielversprechenden Ansatz im Bereich der refraktiven Laserchirurgie dar: Das neue Verfahren ermöglicht erstmals, die Korrektur von Fehlsichtigkeiten nicht durch Laserablation mit einem Excimerlaser, sondern ausschließlich mit dem Femtosekundenlaser durchzuführen. Dr. Bertram Meyer (Köln) erläutert die Durchführung und stellt eigene Daten vor.

Der entscheidende Unterschied bei der so genannte Refractive Lenticule Extraction (ReLEx) mit dem Femtosekundenlaser im Vergleich zu den bisherigen ablativen Laserverfahren ist die Tatsache, dass die Refraktionskorrektur durch das Erzeugen eines refraktiven Lentikels (= refraktive Linse) innerhalb der intakten Kornea erfolgt (Abb. 1). Je nach Verfahren wird dieser refraktive Lentikel nach Anheben des Flaps mechanisch entfernt (FLEX = Femtosecond Laser Lenticule Extraction) oder ohne Anheben eines Flaps durch einen kleinen Schnitt schonend extrahiert (SMILE = Small Incision Lenticule Extraction). Erste FLEX-Erfahrungen wurden 2007 von Prof. Dr. Walter Sekundo (Marburg) und Priv.-Doz. Dr. Marcus Blum (Erfurt) vorgestellt. Dr. Rupal Shah (Indien) propagiert seit 2008 das SMILE-Verfahren.

Im Augen-OP Centrum Köln arbeiten wir mit dem Visumax-Femtosekundenlaser der Firma Carl Zeiss Meditec. Dieser ermöglicht eine extrem präzise dreidimensionale Schnittführung sowie eine stabile Positionierung des Gerätes am Auge. Hierfür kommt ein auf diese Anforderungen abgestimmtes gekrümmtes Kontaktglas zum Einsatz. Die Ansaugung dieses Kontaktglases am Auge ist sehr schonend: es kommt weder zu einer signifikanten Erhöhung des Augeninnendruckes noch zu einem temporären Visusverlust. Der Patient kann während der gesamten Laserprozedur ein integriertes Fixationslicht wahrnehmen. Durch den neuen 500-kHz-Laserkopf ist es nicht nur möglich, die Behandlungszeit deutlich zu reduzieren (Lenticule Creation Time

<25 sec.), sondern auch durch einen engeren Spot- und Trackingabstand bei gleichzeitig reduzierter Energie eine sehr glatte Oberfläche des Lentikels zu erreichen. Dadurch lässt sich der Lentikel vom umgebenden Stroma sehr schonend separieren.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 05/2011.

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