Kataraktchirurgie bei Patienten mit Uveitis

Langzeitergebnisse einer retrospektiven Untersuchung
Uveitispatienten haben ein besonderes Risiko für Komplikationen aufgrund der chronischen Entzündung. Die Katarakt stellt mit bis zu 50 Prozent die häufigste visusrelevante Komplikation bei einer Uveitis dar. In einer retrospektiven Untersuchung an der Universitäts-Augenklinik Tübingen wurden die Daten von 155 Patienten (180 Augen) mit einer Uveitis, die im Zeitraum von August 2001 bis März 2008 einer Kataraktoperation unterzogen wurden, analysiert. Priv.-Doz. Dr. Efdal Yörük stellt die Langzeitergebnisse vor.

Als pathogenetisch wichtige Faktoren der Linsentrübung bei einer intraokularen Entzündung werden unter anderem toxische Metabolite des Lipooxygenasezyklus, freie Sauerstoffradikale und Immunkomplexdepositionen mit einer Komplementaktivierung angenommen. Als eine der ersten Konsequenzen der Entzündung wird die Blut-Kammerwasser-Schranke gestört und Proteine treten in die Vorderkammer über. Physiologischerweise beträgt der Proteingehalt im Kammerwasser etwa ein Prozent des Serumproteins. Dadurch kommt es unmittelbar zur Viskositätserhöhung des Kammerwassers mit vermindertem Abfluss. Abhängig von der Proteinzusammensetzung können adhäsive Effekte mit nachfolgenden posterioren oder anterioren Synechien auftreten. Zudem tragen posteriore Synechien durch eine fokale Hypoxie und eine verminderte Kammerwasserzirkulation mit einer verminderten Clearance toxischer Metabolite weiter zur Progredienz der Linsentrübung bei.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 10/2010.

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