Primäre Vitrektomie bei akuter postoperativer Endophthalmitis
Ergebnisse einer Studie an der Univ.-Augenklinik Leipzig
Eine postoperative Endophthalmitis ist eine gefürchtete Notfallsituation in der Augenheilkunde, da trotz Anwendung moderner medikamentöser und chirurgischer Behandlungsmethoden oftmals eine erhebliche Minderung der Sehschärfe, in einigen Fällen sogar ein Verlust des Auges droht. In einer Studie der Universitäts-Augenklinik Leipzig wurden die klinischen Daten von 30 Patienten ausgewertet, die aufgrund einer akuten postoperativen Endophthalmitis nach Kataraktoperation oder nach sekundärer Implantation einer Hinterkammerlinse behandelt wurden. Dr. Matus Rehak, Prof. Dr. Peter Wiedemann und Priv.-Doz. Dr. Petra Meier stellen die Untersuchungsergebnisse vor.
Die Endophthalmitis ist definiert als Entzündung intraokularer Strukturen unter gleichzeitiger Beteilung der Vorderkammer, des Glaskörperraumes sowie des angrenzenden Skleragewebes. Hauptsymptome sind Schmerzen und eine deutlich verminderte Sehkraft. Ein starker Reizzustand des vorderen Augenabschnittes mit gemischter Injektion, Zellen und gegebenenfalls Hypopyon in der Vorderkammer und eine entzündliche Infiltration im Glaskörperraum gehören zu den charakteristischen Untersuchungsbefunden.
Endophthalmitiden treten nach ophthalmochirurgischen Eingriffen, nach penetrierenden und perforierenden Augenverletzungen sowie infolge einer endogenen Erregeraussaat oder lokal fortgeleiteter Infektionen auf. Die Inzidenz der postoperativen Endophthalmitis ist im letzten Jahrhundert deutlich zurückgegangen. Bis 1945 betrug sie etwa einen Prozent, heute liegt die Inzidenz einer Endophthalmitis nach einer Kataraktoperation zwischen 0,10 bis 0,27 Prozent (Taban et al. 2005).
In unserer Studie wurden die klinischen Daten von 30 Patienten ausgewertet, die an der Universitäts-Augenklinik Leipzig aufgrund einer akuten postoperativen Endophthalmitis nach Kataraktoperation oder nach sekundärer Implantation einer Hinterkammerlinse behandelt wurden. Zur Therapie der Endophthalmitis erfolgte eine primäre Pars-plana-Vitrektomie (ppV) mit intraokularer Antibiotikaapplikation. Es wurden die funktionellen Ergebnisse und postoperativen Komplikationen dieser Behandlung bewertet.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 05-2008.