Optogenetische Stimulatoren für neurosensorische Therapien
Forschende des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme (IPMS) und des Max-Planck-Instituts für Multidisziplinäre Naturwissenschaften (MPI-NAT) erforschen im Rahmen des Projekts „NeurOpto“ optische Stimulatoren für zukünftige Cochlea-Implantate. Auf optischer Stimulation beruhende intelligente implantierbare Stimulatoren könnten auch für andere medizinische Therapien wie beispielsweise Netzhautimplantate eingesetzt werden.
Das Projekt NeurOpto (Optogenetische OLED-auf-CMOS-Stimulatoren für die innovative Therapie neurosensorischer Erkrankungen) legt erste Grundlagen zum Einsatz der OLED-auf-Silizium-Technologie in der Optogenetik. Die Ergebnisse sind vielversprechend. Die Wissenschaftler werden weiter an dieser Technologie arbeiten und stehen auch anderen Einsatzgebieten offen gegenüber.
Dr. Uwe Vogel, Geschäftsfeldleiter „Mikrodisplays und Sensoren“ am Fraunhofer IPMS, erklärt: „Mit der OLED-auf-Silizium-Technologie können wir winzige, örtlich gezielt steuerbare Leucht-Pixel auf einen Chip bringen. Dieser Chip kann flexibel gestaltet werden, um auch in gekrümmten Strukturen, wie der Hörschnecke (Cochlea), die gewünschten Stellen zu erreichen. Dadurch kann das Licht gezielt dort eingesetzt werden, wo elektrische Stimulation allein nicht ausreicht.“
Prof. Tobias Moser vom MPI-NAT führt aus: „Die Entwicklung optischer Cochlea Implantate verspricht ein besseres Hören für Schwersthörige. MPI-NAT und Universitätsmedizin Göttingen (UMG) arbeiten gemeinsam mit Partnern, wie dem Fraunhofer IPMS, intensiv an den hierfür erforderlichen technologischen Lösungen. Auf optischer Stimulation beruhende intelligente implantierbare Stimulatoren könnten auch für andere medizinische Therapien wie Kehlkopfschrittmacher, Herzschrittmacher, Schmerzkontrolle, Netzhautimplantate oder Tiefenhirnstimulation eingesetzt werden.“
Quelle: Fraunhofer IPMS