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Weltblutspendetag am 14. Juni

Die Anzahl der Blutspenden in Deutschland hat in den letzten Jahren stetig abgenommen. Die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie e.V. (DGTI) rechnet damit, dass auch während der Fußball-Europameisterschaft das Spendenaufkommen zurückgeht, da in dieser Zeit Freizeitaktivitäten eher im Fokus der Menschen stehen. Da sich die Zahl der Spenderinnen und Spender erfahrungsgemäß mit Anfang des Sommers und in der Ferien- und Urlaubszeit regelmäßig verringert, ruft die Fachgesellschaft anlässlich des Weltblutspendetages dringend zum Blutspenden auf. Außerdem warnt die Fachgesellschaft, dass der demografische Wandel in naher Zukunft verstärkt zu Engpässen in der Blutprodukteversorgung führen kann. Deshalb kommt es darauf an, dass verstärkt auch jüngere Menschen regelmäßig Blut spenden. Experten klären auf, wer Blut spenden darf und wie die Blutspende abläuft.

Nur rund 3 Prozent der spendenfähigen Bevölkerung geht regelmäßig zur Blutspende. In den Städten sind es deutlich weniger als auf dem Land. Dabei gibt es in Deutschland einen Bedarf von 14.000 bis 15.000 Blutkonserven pro Tag. „Da die Haltbarkeit von Blutprodukten eingeschränkt ist und keine langfristigen Lagerbestände aufgebaut werden können, kommt es umso mehr darauf an, dass Menschen regelmäßig Blut spenden“, betont Professor Dr. Holger Hackstein, Präsident der DGTI. Rote Blutkörperchen können im Kühlschrank bei 4 °C meist bis zu 42 Tage lang gelagert werden, Blutplättchen unter Agitation bei Raumtemperatur nur vier Tage. Blutplasma wird eingefroren und bis zu drei Jahren in Gefrierschränken gelagert.

Blutbanken schaffen es gerade in der Sommerzeit zum Teil nicht mehr, die benötigten 5 Tage Vorrat aufzubauen. In diesem Jahr geht die DGTI aufgrund der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft davon aus, dass die Spendenzahlen noch weiter zurückgehen. „Zum einen denken die Menschen während der Europameisterschaft und allgemein im Sommer aufgrund von Urlauben oder andren Freizeitaktivitäten nicht so sehr ans Blut spenden, zum anderen ist dies aber die unfallträchtigste Zeit“, erläutert Hackstein. Wegen des zunehmenden Altersdurchschnitts in Deutschland werden immer mehr Blutprodukte benötigt. Denn gerade Senioren sind häufiger auf Blutprodukte angewiesen. Auf der anderen Seite fallen im höheren Alter immer mehr Menschen als Spender weg. So trägt derzeit die Gruppe der Baby-Boomer stark zum Spendenaufkommen bei – diese Gruppe kommt aber allmählich ins Rentenalter und fällt somit aus dem Spenderpool heraus“, so Hackstein.

„Dabei ist es wichtig, dass ausreichend Blutprodukte vorhanden sind, denn das gespendete Blut rettet Leben und jeder könnte in die Situation kommen, eine Spende anderer zu benötigen“, so Hackstein. Die wertvollen Blutkonserven werden für Menschen mit hohem Blutverlust nach Unfällen, bei Krebstherapien, aber auch für viele geplante Operationen gebraucht. Durch blutsparende Maßnahmen konnte der Blutverbrauch in den Kliniken zwar in den letzten 15 Jahren deutlich gesenkt werden: Eigenblutspenden vor geplanten Eingriffen, die Rückgewinnung von Wundblut während der Operation sowie schonendere Operationstechniken erlaubten es, bis zu einem Drittel der Blutprodukte einzusparen. „Dennoch sind wir dringend auf mehr regelmäßige Blutspenden angewiesen, um die Bevölkerung ausreichend versorgen zu können“, so der Transfusionsmediziner. Im Rahmen eines Pilot-Projekts werden jetzt sogar Rettungshubschrauber mit Blutprodukten ausgestattet, damit diese direkt am Unfallort oder auf dem Weg in die Klinik verabreicht werden können. Dies steigert die Überlebenschance der Betroffenen, die am Unfallort bislang lediglich mit Plasmaersatzprodukten versorgt werden.

Faktencheck Blutspende: Das muss jeder wissen

  • Blut spenden kann grundsätzlich jede gesunde Person ab dem 18. Lebensjahr.
  • Spender müssen über 50 Kilogramm wiegen und sich gesund fühlen.
  • Vor der Blutspende sollte man ausreichend essen und trinken.
  • Für eine Vollblutspende braucht man nur etwa 45-60 Minuten Zeit. Die reine Blutentnahme dauert nur ca. 10 Minuten. Dabei werden 500 ml Blut sowie eine Probe für die Untersuchung des Blutes im Labor entnommen.
  • Nach Ausfüllen eines Fragebogens zum aktuellen Gesundheitszustand werden Blutdruck, Körpertemperatur und Hämoglobinwert bestimmt.
  • In einem vertraulichen ärztlichen Gespräch wird die Spendentauglichkeit festgestellt.
  • Nach der Blutentnahme gibt es eine Ruhepause und einen Snack zur Stärkung.
  • Männer dürfen innerhalb von 12 Monaten bis zu sechs Vollblutspenden leisten, Frauen bis zu vier.
  • Der Abstand zwischen zwei Vollblutspenden muss mindestens 56 Tage betragen, damit der Körper Zeit hat, den Blutverlust wieder auszugleichen.
  • Blutspenden kann man bei mobilen Aktionen in der Region oder bei einem Blutspende-Institut.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie e.V. (DGTI)

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