Gemüsesaft zur AMD-Prävention?

Ernährungswissenschaftler aus Jena haben herausgefunden, dass der unter anderem in Grünkohl enthaltene natürliche Farbstoff Lutein das Fortschreiten einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) zumindest kurzfristig stoppen kann. Dennoch sei wissenschaftlich noch nicht gesichert, ob eine spezielle Ernährung mit hohen Gaben natürlichen Luteins auf lange Sicht das Krankheitsbild beeinflussen könne.

Jeder dritte Rentner leide irgendwann an dieser Makula-Degeneration, erklärte der Leitende Oberarzt an der Augenklinik des Universitätsklinikums Jena, Jens Dawczynski, anlässlich des diesjährigen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Eine Ursache für AMD ist, dass an der Makula nicht mehr ausreichend Lutein vorhanden ist. Dadurch werde die Makula – auch gelber Fleck genannt – buchstäblich grau. Der Punkt des schärfsten Sehens auf der Netzhaut ist nur 1,5 Millimeter groß, enthält viele Millionen für das Sehen zuständigen Rezeptoren, die vom Makula-Pigment vor schädlichen Lichteinflüssen geschützt wird. Durch das Lutein konnte die Ausdehnung dieser schützenden Schicht vergrößert werden, fand die Arbeitgruppe um den Jenaer Ernährungswissenschaftler Volker Böhm heraus.

Lutein kommt unter anderem in Grünkohl, Spinat, aber auch in Rucola, Weißkohl oder Kresse vor. Die in der Studie wirksame Dosierung von Lutein entspricht etwa 150 Gramm Grünkohl am Tag, sagte Dawczynski. Ziel der Forscher sei es auf lange Sicht, einen Gemüsesaft zu entwickeln, der vorbeugend gegen AMD hilft: „Da sind wir aber noch in den Anfängen“, heißt es seitens der Wissenschaftler. Ob eine spezielle Ernährung mit hohen Gaben natürlichen Luteins auf lange Sicht das Krankheitsbild beeinflussen könne, sei längst noch nicht wissenschaftlich gesichert.

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