ASiS-Aktion „Gutes Sehen in Schule und Schulsport“
Kinder, die eine Sehhilfe benötigen, müssen beim Schulsport eine schulsporttaugliche Brille oder Kontaktlinsen verwenden, es sei denn, ein Augenarzt entbindet sie ausdrücklich davon. Das fordert der Expertenkreis „Sehen im Sport“ der Arbeitsgemeinschaft Sicherheit im Sport (ASiS). Die Experten plädieren für eine bundesweit einheitliche Richtlinie und Vorgaben, an denen sich die Hersteller von Kinderbrillen orientieren sollen. Für den Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) stellt Dr. Dieter Schnell, Mitglied des Expertenkreises, klar: „Gutes Sehen ist wesentlich für die sichere, erfolgreiche und freudvolle Teilnahme am Sportunterricht.“ Dr. Thomas Katlun, ebenfalls in der Arbeitsgruppe tätig, ergänzt: „Sportarten mit hohem Augenverletzungsrisiko erfordern über die Korrektur hinaus einen Augenschutz.“
Ein Viertel der Schüler nimmt trotz Fehlsichtigkeit ohne eine angemessene Sehhilfe am Schulsport teil, weitere 15 Prozent der Schüler zeigen Auffälligkeiten im visuellen Bereich, die eine weitere Beobachtung – etwa einen erneuten Sehtest nach einem halben oder ganzen Jahr – erfordern. Das ist ein Ergebnis der ASiS- Schulsportstudie, die mit mehr als 1200 Schulkindern in Nordrhein-Westfalen durchgeführt wurde. Demnach tragen 20 Prozent aller Schüler im Alltag eine Sehhilfe, doch jeder zweite von ihnen verwendet keine Sehhilfe beim Schulsport.
Alltagsbrillen bergen Risiken
Die Brillen, die Kinder im Alltag tragen, bergen Risiken, wenn sie beim Sport getragen werden. Beispielsweise können scharfe Kanten die Kinder verletzen. Mehr als die Hälfte der Lehrer erlaubt aber die Verwendung solcher Alltagsbrillen beim Schulsport. Eine bundesweit einheitliche Richtlinie fehlt zu diesem Thema. Die ASiS hat unter der Projektleitung von Dr. Gernot Jendrusch (Lehrstuhl Sportmedizin, Ruhr-Universität Bochum) die Aktion „Gutes Sehen in Schule und Schulsport“ ins Leben gerufen, auch um Vorschläge für eine solche Richtlinie zu machen und um Hinweise zu geben, was eine schulsporttaugliche Brille ausmacht.
Anforderungskatalog erstellt
Der ASiS-Anforderungskatalog ist als Leitbild für die Hersteller von Kinder- und Sportbrillen gedacht. Unter anderem sieht er stabile, bruchsichere Gläser und Fassungen vor, es darf keine scharfen Kanten geben. Die Fassung muss fest am Kopf sitzen, so dass die Brille nicht davonfliegt, wenn etwa ein Ball das Gesicht des Kindes treffen sollte. Die Ruhr-Universität Bochum hat in Kooperation mit dem Institut für Augenoptik Aalen sowie Vertretern des Ressorts Sportophthalmologie des BVA und anderen Gremien der ASiS 16 Brillenmodelle getestet, davon konnten sieben als „schulsporttauglich“ eingestuft werden.
Ausführliche Informationen zur ASiS-Aktion „Gutes Sehen in Schule und Schulsport“ sowie die Testergebnisse:
http://www.sicherheitimsport.de
Quelle:
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA)
http://www.augeninfo.de