Optimierte Behandlungsstrategien beim Winkelblockglaukom
Zur Konsensuskonferenz der Association of International Glaucoma Societies (AIGS)
Das Winkelblockglaukom stand im Mittelpunkt der dritten Konsensuskonferenz der Association of International Glaucoma Societies (AIGS), zu dem sich im letzten Jahr in Fort Lauderdale anerkannte Spezialisten zur Diskussion trafen. Ziel des Treffen war, optimierte Behandlungsstrategien festzuhalten. Die effiziente Vorbereitung zur Konsensfindung wurde durch mehrmonatige interaktive Internetdiskussionen, geleitet von international führenden Experten auf diesem Teilgebiet der Glaukomatologie, ermöglicht. Ein zusammenfassender Bericht von Dr. Anton Bernhard Hommer.
Das Winkelblockglaukom (WBG) ist in unseren Breiten zwar wesentlich seltener zu diagnostizieren als das Offenwinkelglaukom (OWG, 10 Prozent vs. 90 Prozent), die Erblindungsgefahr ist aber beim Blockmechanismus wesentlich größer. Ungefähr die Hälfte aller Glaukomblinden weltweit sind am WBG erblindet. Die Erklärung dafür liegt sowohl im rascheren Verlauf als auch in der schlechteren medizinischen Versorgung in der vor allem von dieser Glaukomart betroffenen Regionen. Die höhere Lebenserwartung einerseits, sowie der vermehrte Zuzug aus dem asiatischen Raum (dort ist das WBG häufiger als das OWG) andererseits wird aber auch in unseren Breiten der Diagnose und der Therapie des Winkelblockglaukoms einen wichtigeren Stellenwert im Berufsleben des praktizierenden Augenarztes ergeben.
Die Ultraschallbiomikroskopie (UBM) hat uns in den letzten Jahren bei der Differentialdiagnostik der verschiedenen Mechanismen zur Winkelblockbildung viele neue Informationen geliefert. Diese waren uns durch die einfache Spaltlampenuntersuchung mit Kontaktglas nicht zugänglich. Auch durch diese neue Technik ist daher unser Zugang zum Winkelblockmechanismus wohl differenzierter als in den letzten Jahrzehnten.
Ziel des Konsensusmeetings war nicht eine weltweite vereinheitlichte (simplifizierte/verpflichtende?) Methodik bei Diagnose und Behandlung dieses Krankheitsbildes, sondern unter Mitwirkung anerkannter Spezialisten festzuhalten, „was wissen wir“ und „was sollten wir besser wissen“, um unsere Behandlungsstrategien beim Winkelblockglaukom zu optimieren.
Mehr dazu im aktuellen AUGENSPIEGEL.