„Ophthalmologie im Wandel –Gemeinsam die Zukunft gestalten“
Interview mit Prof. Siegfried Priglinger anlässlich der DOG 2025
Zu ihrer 123. Jahrestagung lädt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) vom 25. bis 28. September nach Berlin ein. Im Rahmen einer von der Fachgesellschaft ins Leben gerufenen Innovationsinitiative finden auf dem Kongress einige neue Formate statt. Erstmals wird die europäische Facharztprüfung zum Fellow of the European Board of Ophthalmology (FEBO) in Deutschland angeboten. DER AUGENSPIEGEL sprach mit DOG-Präsident Prof. Siegfried Priglinger (München) über den Kongress und das diesjährige Leitthema „Ophthalmologie im Wandel – Gemeinsam die Zukunft gestalten“.
Herr Professor Priglinger, Sie haben den diesjährigen Kongress unter das Leitthema „Ophthalmologie im Wandel – gemeinsam die Zukunft gestalten“ gestellt. Welche Weichen müssen heute gestellt werden, um die Ophthalmologie nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten?
Die Augenheilkunde steht derzeit an einem spannenden Wendepunkt. Wir erleben nicht nur enorme Fortschritte in der Technologie, wie bei der KI, Robotik oder Gentherapie, sondern sehen uns auch mit tiefgreifenden strukturellen Veränderungen im Gesundheitswesen konfrontiert. Um die Zukunft unseres Fachs verantwortungsvoll zu gestalten, müssen wir diese Dynamik aktiv aufgreifen und den Wandel als Chance begreifen. Dazu gehört, dass wir interdisziplinär und generationenübergreifend zusammenarbeiten, Innovationen gezielt fördern und dabei immer die praktische Umsetzbarkeit im Blick behalten. Entscheidend ist, dass wir Raum schaffen für neue Ideen – in Klinik, Forschung, Ausbildung und Versorgung – und dabei die Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten nicht aus dem Blick verlieren. Genau das möchten wir mit dem diesjährigen Kongress sichtbar machen.
Sie sind seit November 2015 Ärztlicher Direktor der Universitäts-Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München und in mehreren wissenschaftlichen Ausschüssen aktiv. Wie kann die DOG dazu beitragen, den Wissenstransfer zwischen Forschung, Klinik und Nachwuchs weiter zu stärken?