Stammzellenbasierte Hornhautrekonstruktion

Forschungsansatz zur Hornhautregeneration mit Stammzellen aus Haarfollikeln
Die visuelle Rehabilitation von Patienten mit limbaler Stammzellinsuffizienz gilt seit langem als eine der großen Herausforderungen der Ophthalmochirurgie. Derzeitige Forschungsschwerpunkte konzentrieren sich auf die Evaluierung alternativer autologer Stammzellquellen zur Rekonstruktion und Transplantation von Hornhautepitheläquivalenten, um die Risiken einer immunologischen Abstoßung oder immunsuppressiven Therapie zu umgehen. Dr. rer. nat. Ewa Meyer-Blazejewska (Erlangen) stellt ihren Forschungsansatz vor und erläutert, inwieweit sich Haarfollikel als alternative Stammzellquelle für bilateral betroffene Patienten eignen.

Die Hornhaut repräsentiert als Fenster des Auges ein strukturell hochorganisiertes Gewebe, dessen Transparenz eine entscheidende Voraussetzung für die Sehfunktion ist. Von herausragender Bedeutung für die Aufrechterhaltung der Transparenz der Hornhaut ist eine Population von epithelialen Stammzellen, die am Limbus, in der Übergangsregion zwischen Hornhaut und Bindehaut, lokalisiert ist. Bei teilweiser oder vollständiger Dysfunktion dieser Stammzellen, der so genannten Limbusstammzellinsuffizienz, wächst das benachbarte Bindehautepithel über die Hornhautoberfläche und führt zu Vaskularisierung, rezidivierenden epithelialen Erosionen und chronischer Entzündung, die zur Beeinträchtigung des Sehvermögens bis hin zur Erblindung führen. Derartige Augenoberflächenerkrankungen sind demnach auch eine der häufigsten Ursachen für Blindheit weltweit, wobei die Anzahl der Betroffenen auf mehrere Millionen geschätzt wird (Whitcher et al. 2001). Die visuelle Rehabilitation der betroffenen Patienten gilt seit langem als eine der großen Herausforderungen der Ophthalmochirurgie.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 09/2012.

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