Okulare Sarkoidose

Die Sarkoidose ist eine Multisystemerkrankung unklarer Genese, die sich histopathologisch durch das Vorliegen nicht verkäsender Granulomen auszeichnet. In Deutschland liegt die Prävalenz der Sarkoidose bei ungefähr 40 Fällen auf 100.000 Einwohner, damit ist sie, obwohl sie zu den seltenen Erkrankungen gerechnet wird, die häufigste Erkrankung des Lungengerüsts unklarer Genese. Es kann zu einer Vielfalt an Symptomen kommen, so auch zur Augenbeteiligung, die bis zu 80 Prozent aller Sarkoidose-Patienten aufweisen. Die Sarkoidose kann ein sehr variables Bild der Entzündung in allen Abschnitten des Auges verursachen, was die Diagnose erschwert. Dr. Enken Gundlach und Prof. Dr. Uwe Pleyer (Uveitiszentrum der Charité Universitätsmedizin Berlin) stellen die wesentlichen Aspekte der okularen Sarkoidose dar.

An Sarkoidose erkranken Frauen und Männer nahezu gleich häufig, jedoch scheint die ethnische Herkunft sowohl für das Erkrankungsrisiko als auch für den -verlauf eine Rolle zu spielen. Studien zeigen ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: Skandinavier erkranken häufiger an einer Sarkoidose als Südeuropäer. Zudem erkranken farbige Patienten, die in westlichen Industrieländern leben, häufiger und zeigen einen schwereren Krankheitsverlauf. Meist manifestiert sich die Erkrankung zwischen dem 30. bis 40. Lebensjahr, wobei eine Sarkoidose grundsätzlich in jedem Lebensalter vorkommen kann. Die genaue Ätiologie dieser Erkrankung ist, obwohl Gegenstand vieler Forschungsprojekte, weiterhin unklar. Wir wissen jedoch, dass es eine genetische Disposition gibt und so wurde 2005 ein Gen identifiziert (BTNL2 Gen), das bei Sarkoidose-Patienten häufig Veränderung aufzeigt. Es wurden und werden aber auch immer wieder Antigene, wie zum Beispiel das Mycobakterium, Propionibakterium, Herpes-Virus oder feine Nano-Staubpartikel, als Auslöser dieser Erkrankung diskutiert. Hier konnte ein direkter Zusammenhang in Studien jedoch nie bewiesen werden. Wahrscheinlich handelt es sich um ein multifaktorielles Geschehen, bei dem mikrobielle oder chemische Antigene bei immungenetisch disponierten Patienten zu einem Ausbruch der Erkrankung führen können.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 02/2013.

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